Lebenslanges Lernen klingt eher wie Gefängnis, überhaupt hat der Begriff „Lernen“ schon sehr gelitten. Wie kann es uns gelingen, besonders in so dynamischen Zeiten, aus der getriebenen Überforderung wieder in eine gestalterische, selbstbewusste Sicherheit zu kommen?
In meiner 25 minütigen Keynote bei Siemens hatte ich die Möglichkeit dass herauszuarbeiten und mein Erfahrungen und ganz konkrete Maßnahmen aufzuzeigen. Im Anschluss folgen noch Antworten auf einige der Fragen der ca. 180 Teilnehmer.
Keine Zeit für das Video? Ein paar zentrale Punkte habe ich im Folgenden beschrieben:
Wenn Führungskräfte Ihr „Kommitment“ zum Lernen geben ist das natürlich ein erster Schritt. Wer tatsächlich eine Lernkultur etablieren will (was ich für dringend erforderlich halte) sollte bei sich selbst anfangen. Zeit einplanen und verteidigen, Lernformate einführen und fördern, Lernräume schaffen und selbst nutzen, Lernzeit und Wissen teilen einfordern.
Keine Zeit ist wohl der Hauptgrund, aber auch die Selbsteinschätzung, was die tatsächliche, persönliche LernPriorität angeht. Seit bald zwei Jahren stelle ich immer wieder die gleichen 3 Fragen – wir sprechen hier also nicht von einem speziellen Ergebnis in dieser Organisation – es ist überall gleich:
- Frage: Ist Euch Lernen wichtig?
2. Frage: Hast Du Lernzeit im Kalender nächste Woche geblockt?
Wichtige Dinge stehen im Kalender, damit auch Zeit dafür ist. „Kalender lügen nicht“
3. Frage: Verteidigst Du Deine Lernzeit (warum muss man das überhaupt?) – z.B. wenn Dein Chef, ein Kunde, ein Mitarbeiter … oder einfach eine Benachrichtigung dich stört. Interessanter Weise stellen Wenige die Priorität von Meetings in Frage…
Als Resümee der Antworten auf diese 3 Fragen kann man nur vermuten, dass Lernen zwar als wichtig empfunden wird, es aber weder eingeplant noch verteidigt wird – also im Kern alles andere wichtiger ist…
Damit hat Lernen im tatsächlichen Handeln
eigentlich keinen relevanten Stellenwert
Das soll keine Anschuldigung sein, sondern zum Nachdenken anregen, ob die von so vielen beklagte Überforderung nicht vielleicht doch in Zusammenhang mit der kaum stattfindenden LernzeitPriorität steht.
Schon kleine Änderungen können hier große Wirkung haben:
10 Minuten Lernfrühstück pro Arbeitstag
… damit lässt sich einiges Verbessern
sind ca. 42 Stunden LernInvest pro Jahr
Lernen, wie es die Meisten aus Schule und Studium kennen, ist längst nicht mehr die einzige Wahrheit. Unter dem Begriff „Social Learning“ verstehen wir von und miteinander lernen, Netzwerke aufbauen, als Lernbegleiter agieren oder im Peer-Coaching Kompetenzen entwicklen.
Experimentieren, Inspirieren, Ausprobieren, Üben und Wiederholen, Reflektieren und ohne Druck „spielen“ gehören genau so essentiell zum Lernen, wie Podcasts hören, TED talks schauen oder selbst Sketchnotes erstellen. Ob alleine oder gemeinsam – Lerndiversität sorgt heute für perfekten „Fit“ auf die persönlichen, individuellen Lernpräferenzen … die es kennen zu lernen lohnt.
Die richtigen Werkzeuge und Formate zur richtigen Zeit angewandt, spart enorm viel Zeit und bringt uns wieder in eine innere Ruhe, Selbstwirksamkeit und Resilienz.
Die Transparenz über Soziale Netzwerke, die als Lern-Universum wirken, sorgt gleichzeitig für den wertvollen Aufbau einer (digitalen) Reputation um Skalierbare Wirkung zu erzielen, extrem schnelle (und vielseitige, aber konsolidierte) Antworten zu bekommen und an die jeweils relevantesten Kontakte zu kommen.
Microlearning – hier genauer erklärt – ist eine sehr einfache, praktische Möglichkeit einen Einstieg ins Lernen zu finden. In nur 5 Minuten – aber regelmäßig, entstehen A-Ha Momente, die Neugierig machen, Selbstwirksamkeit (Ich kann lernen) und Freude (Das war ja einfach) bringen. Eine neue Leichtigkeit im Lernen, gekoppelt mit nachhaltigem Wissenaufbau.
Die digitale Lernreise in diesem Beispiel bezieht sich auf den Aufbau und Pflege von relevanten sozialen Netzwerken, die z.B. im Rahmen eines täglichen „Lernfrühstücks“ via Social Media oder ESN (Enterprise Social Network) entstehen sowie dem so wichtigen Aufbau einer digitalen Reputation, um komplexe Problemlösung zu beschleunigen, bzw. schneller bessere Antworten zu bekommen. Mehr dazu hier
Mein ganz herzlicher Dank an meinen Auftraggeber für die Moderation und Begleitung (aus Datenschutzgründen nicht im Video)
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