Früher war mit dem Druck auf den Auslöser für die meisten Menschen der „kreative Prozess“ des Fotografierens abgeschlossen. Von da gings ins Labor und einige Tage später konnte man seine Ergebnisse bewundern.
Heute kommt so gut wie niemand mehr an diversen Software-Paketen vorbei, die helfen sollen die digitale Bilderflut zu sichten, zu speichern, zu bewerten, zu verarbeiten usw.
Für Viele beginnt auch erst vor dem Rechner die eigentliche Arbeit – oder Schaffensprozess.
Ich möchte auf dieser Seite einige Erfahrungen, Empfehlungen und Fragen klären, die mir immer wieder begegnen – rein subjektiv meine persönliche Meinung.
Achtung Werbung! Ich kaufe alles selbst, kein Sponsoring. Es geht nur darum meine Erfahrungen zu teilen.
Adobe Bridge:
Ich benutzte die Bridge seit sie auf den Markt kam
- kann separat nicht gekauft werden
- wird mit diversen Suiten als „Dateibrowser“ und mit Photoshop ausgeliefert
- funktioniert wie ein Multimedia Explorer – zeigt schnell fast alle Dateiformate an
- hat selbst keine Bildbearbeitungsfunktionen
- sehr gute integrierter RAW-Konverter und gute Anbindung an Photoshop – mit sinnvollen Automatismen
- alle Änderungen werden direkt an den Dateien vorgenommen
- kann Keywords, Bewertung, IPTC..
- gute Filterfunktionen über diverse Metadaten (Kamera, Objektiv, Keywords…)
- Bridge kann nur anzeigen, was direkt am Computer verfügbar ist
- es gibt keine Datenbank – dafür praktisch „schnell etwas nachsehen“
- für Kundenpräsentation eher ungeeignet (Kunde sieht „Alles“)
- größter Kritikpunkt für mich ist die unscharfe Darstellung der Fotos in der Vollbildansicht
Tipps:
- Achtung beim Verschieben von größeren Bildmengen (hängt sich manchmal auf)
- Je nach Computer-Leistung Cache Einstellungen anpassen (ich habe den Cache Speicher aus)
- Regelmäßig nach Camera-RAW Updates suchen
Adobe Photoshop Lightroom
Ich habe von Lightroom alle Hauptversionen und viele verfügbare Betaversionen genutzt
- Lightroom ist das Fotografen-Allround-Paket (eigentlich bräuchte man nichts Anderes mehr)
- arbeitet mit einer Datenbank (oder mehreren – genannt Kataloge)
- alle „Aktionen“ passieren erst einmal in der Datenbank und muss auf Wunsch an die Originaldatei übertragen werden (wird allerdings mehr und mehr vereinfacht)
- Kataloge können über mehrere Computer synchronisiert werden
- Kataloge können mobil mitgenommen werden – auch wenn keine Verbindung zu den Orginaldaten besteht (Anzeige aller Daten + Thumpnail)
- bestens geeignet für detailierte Fotoverwaltung (Keywords, Sammlungen etc.)
- sehr gute und intuitive Bildbearbeitungswerkzeuge
- einfach Ausgabemöglichkeiten für Druck, Web und Präsentation
- schnelle Uploadmöglichkeiten zu Flickr, Facebook und Co.
- Gesamtperformance könnte noch Einiges schneller sein (bin bei ca. 150.000 Fotos)
Tipps:
- Möglichst nur einen Katalog erstellen:
- keine Suche über Kataloggrenzen hinweg
- Aufwändigere Verwaltung / hin- und herschalten
- 200.000 Fotos pro Katalog sind kein Problem (angeblich auch 500.000)
- Man sollte sich einige Zeit mit Lightroom befassen, es lernen und sich dann einige „Voreinstellungen“ speichern … dann wird es komfortabel und effizient
Apple Aperture
Die Version 3 der hauseigenen MAC-Software habe ich einen Monat lang evaluiert
- gibt es nur für MAC
- Aperture ist wirklich super schnell
- die Benutzeroberfläche ist sehr aufgeräumt und intuitiv
- Verbindungen zu Onlinediensten funktionieren klasse
- sehr gut in die MAC-Umgebung integriert
- Aperture arbeitet auch mit einer Datenbank… ist aber näher an den „Originaldaten“ als z.B. Lightroom
- sehr gute Filterfunktionen – sogar über Ordnernamen in Echtzeit
- erkennt leider keine RAW-Bearbeitungen aus anderen Software-Paketen – Auch die Bearbeitung innerhalb von Aperture wird von anderer Software nicht erkannt
- gute IPTC Verwaltung und Bearbeitung
- hat auch Orts- und Gesichtserkennung
Tipps:
- Wer keinen GPS Empfänger hat – kann „on Tour“ einfach ab und zu mit dem iPhone ein Foto machen – Aperture synchronisiert dann automatisch die Ortsdaten zu den anderen Fotos
- Die Entscheidung „pro Aperture“ ist ein wenig eine Einbahnstraße – wenngleich eine sehr angenehme – also vorher gut überlegen, ob man eventuell später mal die Plattform oder die Software wechseln möchte
- Aperture ist qualis die Vollversion von iPhoto – das viele ähnliche Funktionen hat – jedoch mit weniger Einstellungsmöglichkeiten
- Regulär kostet es auf der Apple Webseite ca. 199 Euro – im Apple AppStore bekommt man es jedoch schon für 62,99 € (Gleiche Software nur ohne Verpackung und DVD)
Adobe Photoshop
Photoshop kann mehr als die meisten Fotorafen und ist teuer – besonders, wenn man aktuell bleiben will
- der professionelle Standard für Fotografen
- geeignet sowohl für Bildkorrekur, Vermessung, Optimierung also auch kreatives Arbeiten
- Schulung(en) dringend zu empfehlen – Photoshop ist nicht intuitiv
Adobe Camera RAW
- kostenlos – aber wirklich sehr wertvoll
- sehr einfache und intuitive Bearbeitung von RAW aber auch JPG Fotos
- Anpassung von Farben, Tonwerten, Farbraum, Korrekturen, Objektivfehlern etc.
- einfache aber effektive und relative gute Bildbearbeitungstools
Tipps:
- regelmäßig auf Updates prüfen
- Voreinstellungen verstehen und dann richtig einstellen (Farbraum, BIT, Kalibrierung)
Photomatix
- ein Spezialprogramm für HDR / DRI Bearbeitung
- relativ überschaubare Einstellungsmöglichkeiten
- man sollte die „Funktion“ von HDR vorher verstanden haben
- die Verarbeitung und Geschwindigkeit sind sehr gut