Harald Schirmer - es kommt nicht nur darauf an, was wir tun, sondern WIE wir es tun!

LightningTalk bei der LOSCON23

Social Learning essentielle Phasen - Harald Schirmer

In 5 Minuten wesentliches rüberbringen – für einen TikToker in der Regel kein Problem, die schaffen das in 30-90 Sekunden… Etwas mehr Tiefe darf es dann bei der LOSCON23 am 11./12. Juli 2023 schon sein.

Finding starts with Sharing“ – klingt so banal, wie oft vergessen die üblichen 90% der Social und Online-Content KonsumentInnen, dass all diese Videos, Texte und inzwischen oft multimedialen Beiträge jemand auch erstellen und teilen muss… bevor sie gefunden werden können.

LOSCON23 Lightning Talk Harald Schirmer
https://loscon23.cogneon.de/loscon23/talk/YWDB9L

Diesen Beiträgen mit einem „Like“ oder wertschätzenden – bzw. gar hilfreichen Kommentar Relevanz zu verleihen, wäre ein feiern Zug… oder etwa eigentlich „selbstverständlich“? Schließlich sind diese Rückmeldungen der Motor für die aktiv das Web Gestaltenden.

In meinem LightningTalk lade ich auf eine kleine Reise durch einige meiner relevanten Social Learning Erfahrungen ein…

1. Erkenntnis: Leben = Lernen

Egal ob es Kommunikation, Transformation, Training oder Support (z.B. bei Problemen) geht, am Ende lernen wir (hoffentlich) etwas dabei. Wir tun etwas anderes oder wir tun etwas auf andere Weise.

2. Erkenntnis: Jeder/r kann lernen

Ist es nicht spannend, dass in der Zeit vor dem Kindergarten, „Social Learning“ die wesentliche Art des Lernens ist – wir lernen von Vorbildern, gemeinsam, schamlos im experimentieren, mit viel Freude – und manchmal Schmerz beim Scheitern, was uns jedoch nicht hindert weiter zu machen. Warum wir das bei „institutionalisiertem Lernen“ plötzlich so ganz anders betreiben?

3. Erkenntnis: #WIRgewinnt

Gerade in komplexen Themen, sind einzelne – egal wie kompetent oder bewandert – schnell verloren. Nutzen wir jedoch die vernetzte, digitale Gemeinschaft mit ihrem Reichtum an Perspektiven, Zugängen und kollaborativen Potentialen… gewinnen wir gemeinsam.

4. Erkenntnis: kein Sharing = kein Finden

Fast zu banal, aber wie schon einleitend geschrieben „weiß eine Organisation selten, was sie eigentlich weiß“… es sei denn, es entsteht eine lebendige Sharing Kultur mit offenem Feedback, Wertschätzung und hohem Vertrauen.

5. Erkenntnis: Finden kann man lernen

Die große Angst – basierend auf der bereits bestehenden Überforderung mit „zu viel Content“ nicht umgehen zu können: „ich finde nichts“ ist sicher berechtigt. Im Grunde fehlt es uns aber zumeist an der notwendigen Kompetenz im Suchen. Die ersten 4 Fragen dazu dienen der besseren „Ersterfahrung“:

  1. Was suche ich? (viele suchen einfach irgendwo drauf los)
  2. Wo suche ich? (es macht einen Unterschied, ob ich Menschen, Dokumente oder X suche)
  3. Was weiß ich von dem zu Findenden? (von wem, wann, Inhalte…)
  4. Wie qualifiziere ich es? (aktuelle Version, vertrauensvolle Quelle, Relevant…)

Die beiden letzten Fragen sorgen für nachhaltig bessere Ergebnisse:

  1. Wie finde ich es wieder? (Bookmarks, Tagging, gespeicherte Suchfilter…)
  2. Wie verbessere ich meinen Content? (damit ich und andere ihn besser finden können)

Und was hat suchen und finden jetzt mit „Social Learning“ zu tun?

Suchen & Finden
ist eine essentielle Grundlage von
neugier-basiertem, explorativen Lernen
– im von und miteinander-Modus

Nach den Grundlagen jetzt aber zu den vier wichtigen Schritten zur skalierbaren (exponentiell steigerungsfähig) Lernwirkung. Meiner Erfahrung nach, sind diese Phasen besonders relevant und individuell zu gestalten:

  1. Initialisierung durch Transparenz, Vorleben und der Einladung durch spannende Themen, Thesen, Visionen einen Basis zu schaffen
  2. Ansprache durch relevante Inhalte oder Prozesse. Dabei wichtig – die Zielgruppe bestimmt, was relevant ist!
  3. Aktivierung der „Follower“ um ein lebendiges (Lern-)Netzwerk aufzubauen – nicht vergessen Digital Leader fördern Follower zu Leadern
  4. Resonanz – was so einfach klingt ist die „Welle“, die durch relevant viele Beteiligte zu einem Movement werden kann, wenn ein gemeinschaftlicher Sinn und die Motivation zum Handeln emergiert.

Social Learning Prozess im Detail

Bricht man diese vier Phasen noch einmal herunter, sind die folgenden Begriffe hoffentlich aussagekräftig:

ESN* > Sharing > Ideen > Vorleben >
Prozesse > Neugier > Begriffe > Austausch > Bedeutung > Relevanz > Selbstwirksamkeit > Co-Kreation > Verbundenheit > Vielfalt >
WIR erleben > Wirkung

(*ESN = Enterprise Social Network)

Und was bringt mir dieser doch aufwändigere Ansatz „Social Learning“

Ist es doch viel einfacher ein eLearning Video zu verteilen oder Teilnehmende in einen Kurs zu schicken… One-Size-Fits-All, könnte man sagen, ist einfach respektlos einer Diversen Lerner-Gruppe gegenüber. Zudem nachweißlich wenig wirksam oder gar nachhaltig. Social Learning bietet neben vielen anderen wertvollen Effekten:

  • den Reichtum von Vielfalt zu aktivieren
  • Risiken – schnell – zu minimieren
  • Dynamiken (VUCA) zu nutzen, statt darunter zu leiden
  • Kultur zu entwickeln (Sharing, Feedback, Vertrauen, Loyalität…)
  • Komplexität meistern (mit Optionen umgehen)
  • (Digitale) Reputation aufzubauen
  • die Wirkung der Maßnahmen zu vervielfachen

… und damit eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit „Beteiligung und Engagement zu steigern“

Wird sicher spannend in 5 Minuten – aber geneigte Interessierte, können sich durch diesen Post ja schon vorbereiten 😉

Damit vielen Dank und bis dahin!

Am 2. Tag der LOSCON23 freue ich mich noch auf eine etwas umfangreicheren Beitrag zusammen mit Carolin Lamprecht und Simon Dückert zum Thema „Frameset“: https://loscon23.cogneon.de/loscon23/talk/3AUPQZ

„Wie organisatorische Rahmenbedingungen das Arbeiten und Lernen beeinflussen“

https://loscon23.cogneon.de/loscon23/speaker/PEQY8U

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