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Mit Neugier, Respekt & Mut gemeinsam Zukunft gestalten

WIRgewinnt … oder doch lieber ICH?

Update-Datum:

Wie können wir eine lebenswertere Zukunft gestalten?

Welche Erfolgskonzepte gibt es, die eine Antwort auf die Komplexität des Lebens, der Natur und unseren menschlichen Bedürfnissen geben können? Wie schaffen wir es, trotz (oder gerade mit) der Diversität uns auf eine gemeinsame Zukunftsreise zu begeben, für die eine Mehrheit bereit ist, zu investieren, bzw. auf Dinge zu verzichten?

Eine mögliche Antwort darin sehe darin, die Diversität, Kreativität und Passion der Individuen zu vernetzen und zu einem gemeinsamen Ziel zu verbinden.

Es sollte im ersten Schritt nicht so schwer sein, gemeinsame Ziele zu finden, beginnend mit „eine Zukunft auf einem gesunden Planeten zu haben“, gerne aber auch etwas tiefer: Glück, Zufriedenheit, Freiheit – jedoch ohne das auf Kosten anderer.

Auch wenn man in der derzeitigen Situation der Welt, Politik, Umwelt, Technologie… nicht maximal optimistisch sein kann, habe ich große Hoffnung dass wir auf einem insgesamt guten Weg sind – wenn man Modellen wie „Spiral Dynamics“ oder Laloux Culture Model glauben mag, wo man davon ausgeht, dass die nächste gesellschaftliche „Stufe“ Flexibilität/Integration oder sogar schon Kollektive Intelligenz und ganzheitliches Sein und Handeln ansteht.

Comparing Spiral Dynamics & Laloux Culture Model
Comparing Spiral Dynamics & Laloux Culture Model

Jetzt frage ich mich natürlich, was kann mein Beitrag sein. Seit Jahren versuche ich in den verschiedensten Bereichen – mal mehr, mal weniger erfolgreich – meinen ökologischen Fußabdruck, mein Konsumverhalten, meinen Energieverbrauch, mein soziales Verhalten etc. zu verbessern. (Optimieren klingt mir hier zu Wachstumsorientiert – es geht mehr um eine gesunde Balance zwischen Geben und Nehmen)

Wer sich etwas mit diesen Themen befasst, und die Möglichkeiten des Internets nutzt, findet unzählige andere, die genau in die gleiche Richtung gehen. Auch gibt es schon viele Organisationen, Initiativen und Netzwerke, die mit diesem Ziel gegründet wurden.

Wie wäre es wenn sich diese Initiative verbinden, kollaborieren und gemeinsam unsere Zukunft gestalten?

Warum ist „WIR“ so schwer?

Selbstkritisch muss ich natürlich reflektieren, dass es so viel einfacher ist, selbst etwas zu starten, darüber zu schreiben, als sich an etwas Bestehendem zu beteiligen. Seit einigen Wochen bin ich hin und hergerissen zwischen dem promoten meiner #VUCArockers Initiative und den Bedenken, nur wieder ein weiteres Silo bzw. eine Filterblase zu erzeugen.

Guido Bosbach hat mit dem humeaning.com eine NetzwerkInitiative gestartet, es gibt zahlreiche „Gute Nachrichten Portale“ wie happytimes.ch newslichter.de goodnewsnetwork.org positive.news
Soziale Netzwerke gibt es natürlich wie Sand am Meer, hier etwa 250: socialmedialist.org/social-media-apps.html
Es gibt zahllose, „echte soziale“ Netzwerkalternativen wie despora.de utopia.de ello.co oder Seiten, die sich philosophisch damit beschäftigen wie evolve-magazin.de augenhoehe-community.de oder Filme wie zeit-fuer-utopien.com die-stille-revolution.de business2being.com augenhoehe-film.de

Ein weiterer Augenöffner ist sicher der TED Talk von Douglas Rushkoff:

Selbstkritisch – wie viel WIR ist im ICH?

Als Individuum will ich gesehen, ernst genommen, geliked, geliebt werden. Die einen nennen das wohl narzistisch oder zumindest egoistisch, für andere ist es ein menschliches Grundbedürfnis (Maslow), das sich unterschiedlich ausprägt.
Es ist ein großer Unterschied, ob man „der, mit dem alles begann“ oder „einer von Vielen, die zum Erfolg beigetragen haben“ ist.

Wie Roman Rackwitz (Gamification Expert) in seinem LinkedIn Artikel – siehe Kommentar, schreibt, ist die individuelle Kompetenz und Erfahrung ein absoluter Erfolgsfaktor eines Netzwerkes – genau so wie die Position im „Team“ um die bestmögliche Wirkung zu entfalten. Weitergedacht gilt es also die Fähigkeiten der Einzelnen da einzusetzen, wo sie bestmöglich wirken (und die möglichen Schatten sinnvoll begrenzen)

Tolle Videos wie die vom „Second Dancer“ erklären uns zwar, wie wichtig es ist, Follower, Nachahmer, Beteiligte und Nutzer der eigenen Inhalte zu haben – sind wir aber ehrlich, wollen viele doch gerne selbst im Rampenlicht stehen. Blickt man auf die Generation YouTube, SnapChat oder … wird gerade dieses Menschliche Bedürfnis „gesehen zu werden“ hier extrem gefördert. … Jeder ein Star…

Ich möchte ehrlich sein, es ist manchmal ein wenig traurig zu sehen, wie andere Anerkennung für etwas bekommen, das man gerne für sich selbst „als Inventor“ proklamieren würde – so sehr ich mich natürlich auch freue, dass das „Baby“ lebt und sich entwickelt. Aber es ist egoistisch und sogar schädlich, wenn eine Idee skalieren soll. Am Ende muss man sich auch immer fragen: „Welchen einzigartigen Beitrag habe ich tatsächlich geleistet?“ Habe ich nicht mein Wissen aus den vielen tollen Artikeln im Netz, auf YouTube, TED und Co, und wurden mir die Erfahrungen nicht von der Organisation ermöglicht, für die ich arbeite?

Wissen für Alle – kostenlos und wertvoll!

Wieviel Arbeit in der Grundlagenforschung steckt, wie viel Passion, Herzblut und Ressourcen in die „Erschaffung von Wissen“ gesteckt wird, widerspricht natürlich der Idee, einmal erarbeitetes Wissen für alle kostenlos zugänglich zu machen. Gleichzeitig können wir es uns wirklich leisten, mögliche Lösungen für unsere dringenden Gesellschaftlichen, Menschheitlichen, Ökologischen, Ökonomischen Problem zu verhindern, weil wir das Wissen durch Patente, Nutzungsrechte, finanzielle Interessen unzugänglich machen? Vielmehr sollten wir doch versuchen, die Bedürfnisse der Beitragenden zu stillen und Wertschätzung zu zeigen, ohne das Wissen künstlich zu verknappen.

Ganzheitlich betrachtet gebe ich auch zu bedenken (und das ist mir selbst immer wieder eine Mahnung), Wer kann wirklich von sich behaupten etwas ganz Alleine „Erfunden“ zu haben, bzw. das Recht auf die alleinige Nutzung bzw. dessen Gewinn zu haben. Ist nicht alles ein Ergebnis der Rahmenbedingungen, der Einflüsse, Bildung, Menschen auf unserem Weg, Bücher, Filme, Podcasts oder „göttlichen Eingebung“, für das wir selbst nur bedingt „verantwortlich“ sind?

Wie schaffen wir den Spagat,
das Individuum „zu sehen“
und trotzdem das „WIR“
zu ermöglichen/fördern?

Ich spreche von echter Zusammenarbeit, CoCreation, Beteiligung an Bestehendem, Vernetzung und Wirkungsverstärkung existierender Kräfte und Initiativen.

Es ist aufwändiger, sich in die Gedanken anderer zu versetzen, oft gelingt das im ersten Moment ganz gut, bis es zu einem Punkt kommt, wo man evtl eine andere Meinung hat, ein anderes Verständnis, oder auch nur eine „andere Farbe“ präferiert. Wie schade ist es, das uns so viel daran hindert mit offenen Armen und Geist aufeinanderzuzugehen und den gemeinsamen Mehrwert (und Wirkung) als reicher erkennen, als die individuelle „Einbuße“ and Sichtbarkeit?

Die Business Sicht:

In der Wirtschaftswelt mag Konkurrenz ein hilfreicher Bestandteil zu sein (ich denke nur, weil das Kapitalismusmodell das vorschreibt), im persönlichen und besonders im Kulturellen, Ökologischen wäre doch Kooperation ein wesentlich gesünderer, erfolgreicherer Ansatz.

Wenn ich von meinem Blog leben müsste, würde ich eventuell anders schreiben, aber auch nach 900 Artikeln hier teile ich meine Erfahrungen und Gedanken gerne – auch wenn ich sehe, dass mit einigen Aussagen, Bildern oder Erfahrungen andere ordentlich Geld verdienen.

In meiner Arbeit bei Continental habe ich einen scheinbar sehr wirkungsvollen Ansatz für globale Collaboration gefunden: Zentral aber transparent und beteiligend eine Vision erarbeiten, mit den Willigen Materialien, Templates, Methoden und erste Ergebnisse erarbeiten und dann allen als editierbare Rohmaterialien zur Verfügung stellen. All das im Enterprise Social Networking um Wertschätzung, Erfolgsstories, Wirkung und voneinander lernen sowie miteinander gewinnen erlebbar zu machen. Die „Local Evergreen Teams“ agieren dabei als dezentrale, selbstverantwortliche cross-funktionale Teams zusammen – begleitet vom globalen GUIDE Netzwerk. mehr dazu

Diese Form der dezentralen „WIRteams“ mit einer ganzheitlichen Mission scheint also als erster Ansatz ganz gut zu funktionieren.

Die lokalen Individuen, Kompetenzen, Kultur und Rahmenbedingungen können wirken und gleichzeitig das gemeinsame Ziel erreicht werden.

Technische Unterstützung?

Ein Dilemma ist natürlich, dass jede Plattform selbst erfolgreich sein will/muss, um sich zu finanzieren. In der Folge entstehen technische Silos. Seit mindestens 10 Jahren bin ich bemüht jedem SoftwareEntwickler, Plattformbetreiber oder Organisationen den Vorschlag von „Aggregationslayern“ schmackhaft zu machen. Vernetzung von Inhalten, Bewertungen oder Suchfunktionen über Plattformgrenzen hinweg. Der große Vorteil von eMail ist, dass es ein universelles Format nutzt – das bräuchten wir für Social Media, Tagging, Suchen… auch.

Zudem wäre es an der Zeit moderne Funktionen wie ESN, TEAMs oder Slack aber auch OneNote, OneDrive/Dropbox, Trello, Mindmap etc. zu einer integrierten (aber offenen) Lösung zusammenzubringen, in der ich mich nicht mehr um Formate und Tools kümmern muss. Die Richtung „webbasiert“ oder SAAS (software as a service) geht genau dahin – leider auch da oft mit Abgrenzung statt Kombination und Kollaboration.

Ich bin nach wie vor überzeugt, das hierin die nächste Entwicklungsstufe in der Digitalisierung liegt – die Vernetzung von Silos untereinander.

Wie wäre es auch mit einer technischen Unterstützung von Diversität?

Anstelle dem gewohnten „Wenn Sie das gekauft haben, könnte auch das interessant sein“ oder „Leute die das gesucht haben, fanden auch das spannend…“ hätte ich lieber einen Knopf für:

  • Wer das gesucht hat, hat noch nie dieses gesucht
  • Aufgrund Ihrer Suche empfehlen wir auch folgendes ANDERES Gebiet
  • Danke für den Like – diese sehr unterschiedliche Person hat das übrigens auch (anderswo) geliked – wollen Sie chatten?

Diese Empfehlungen würde Innovation, Verständnis und Perspektivenwechsel fördern!

Übrigens gab es in der frühen Internet Zeit genau das bereits: Google bot eine „Auf gut Glück“ Suche an, auch bei ICQ Chat gab es die phantastische Möglichkeit des „Random Chat“ – man bekam irgendjemanden, der gerade online ist als Gesprächspartner angeboten. Für mich ein Erweckungsmoment, die Lebensweisen, Wünsche oder nur den Alltag damals von Menschen rund um den Globus zu erleben.

Man stelle sich in der Politik einen ANONYMEN Chat vor, in dem parteiübergreifend (inklusive Bürgern, Wissenschaftlern oder Lobbyisten) Themen offen diskutiert werden können! Ohne Parteibuch, wenig Ego, viel Zuhören und aufeinander eingehen. Echte Meinungsbildung!

Unterstützenswerte Plattformen

Vielleicht wäre ein erster Ansatz, die Plattformen oder Organisationen zu sammeln, die es bereits gibt – Verzeichnisse von NGOs gibt es ja bereits.

Wenn wir dann einen Dialog führen, wie wir die Kräfte bündeln können um im ersten Schritt selbst mehr Klarheit und im Zweiten mehr Wirkung entfalten können…

Beispiele für Initiativen, die zu pragmatischer Arbeit an einer besseren gemeinsamen Zukunft arbeiten wären z.B:

Ein naiver Wunsch?

Meine Erfahrung (mit mir) und auf Bühnen, Diskussionen, Podcasts oder Chats gibt eigentlich wenig Optimismus, da hier ein „Nebeneinander“ von Positionen, Selbstdarstellung und „Gewinnen“ sehr stark vertreten ist. In Talkshows werden zwar divergente Positionen zusammengebracht, aber eben mit dem Ergebnis durch spektakulären „Schaukampf“ Einschaltquoten zu erzielen. Hochwertigere Gespräche wie das ehemalige Philosophische Quartett oder das noch existierende Scobel (Late Night) sind leider homöopathische Dosen von kulturell hochwertigen Gesprächskulturen.

UND TROTZDEM, wie es Sasha Lobo auf der Republica 2016 so schön ausrief, möchte ich die Hoffnung und mein Streben nicht aufgeben, einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, wie wir künftig besser gemeinsam – wirkungsvoller Lösungen für unsere Zukunft erreichen können.

Vielleicht ist es wirklich ein guter Zeitpunkt, sich vorzunehmen, mehr zuzuhören wie es sich Bundespräsident Steinmeier 2018 in seiner Weihnachtsansprache wünscht, und sich an bestehenden Aktionen zu beteiligen, der „Second Dancer“ zu sein oder mit dem eigenen Netzwerk Wirkung zu verstärken?

Ist es mutiger / sinnvoller etwas eigenes zu beginnen, oder etwas bestehendes zu unterstützen – was meint Ihr?

Großartiger Input von Anderen / lesenswert:

32 Antworten zu „WIRgewinnt … oder doch lieber ICH?“

  1. Avatar von Julia Wieland
    Julia Wieland

    Es sind so viele gute Fragen und Anregungen in deinem Text, Harald, und auch in den Kommentaren, dass ich nun trotz langem Nachdenken aufgebe, darauf irgendwas Schickes zu antworten – aber ich möchte mit dir teilen, Was mich am meisten daran bewegt. Also wird die Antwort eher emotional-persönlich…
    Mich bewegen 2 Themen am meisten: Leuchtturm sein und neu vs. bestehend

    Für mich ist ein Leuchtturm eine Rolle in einem Team, Netzwerk oder Bewegung. Ob diese Rolle im Sinne der Gruppe gelebt wird, hängt stark von der Integrität ab. Es ist nicht leicht, sich nicht vom Applaus korrumpieren zu lassen und es ist eine harte Aufgabe, die Verantwortung für das Thema und die Gruppe auf der Bühne zu übernehmen und mit dem eigenen Gesicht zu verbinden.
    Du bist übrigens ein toller Leuchtturm und darin für mich ein großartiges Vorbild. Danke!

    Neu vs. Bestehend: die Frage finde ich schwer zu beantworten, weil es schon so viele Initiativen gibt und ich die VUCA-Rocker Idee noch nicht genug greifen kann. Ich merke gleichzeitig bei mir wie bei anderen internen Veränderern oder Rebellen eine Sehnsucht, sich jenseits von Veranstaltungen und Netzwerken mit kommerziellen Hintergründen oder einer zu einseitigen Fokussierung auf Teilaspekte zu vernetzen und gemeinsame Denk- und Lernräume zu schaffen.
    Ich glaube, wir brauchen noch mehr Ideen, wie wir die vielen großartigen Menschen und deren vielfältigen Sichten besser miteinander ins Gespräch bringen. Im Unternehmen wie auch darüber hinaus.
    Mehr echter Dialog und besseres Zuhören – ein guter Startpunkt für 2019.
    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, was du mit all den Antworten machst 🙂

  2. Avatar von Andreas Schorn
    Andreas Schorn

    Harald, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. In Deinem Artikel sind gefühlt hunderte Punkte, die mich ansprechen und enorm wichtig sind und jeder für sich ein eigener Artikel inkl. Diskussion sein sollte. Deine Gedanken sind für mich permante Erruptionen in meinem Kopf … danke dafür.

    Mit ein paar Tagen des Nachwirkens sehe ich für mich 2 Punkte.

    Egal ob für uns als Unternehmen oder für unsere Gesellschaft, wir müssen, so wichtig der Individualismus ist, uns alle wieder einwenig zurücknehmen.

    ME WORLD sollte zur WE WORLD werden.

    Bezogen auf Unternehmen liegt der Schlüssel wahrscheinlich in der Wertschätzung. Wie schaffen wir es in einer neuen WE World, dass jeder für sich, obwohl er seinen eigenen Egoismus zugusten der Gemeinschaft zurückschraubt, trotzdem die verdiente (ehrliche) Wertschätzung bekommt?

    Für eine Initiative ist die Fokussierung das Entscheidende. Man kann leider nicht die Welt mit allen seinen Aspekten retten. Genauso wenig kann man das in einem Konzern.

  3. Avatar von Petra Hock
    Petra Hock

    Was für eine spannende Frage und toller Beitrag… Für mich ist die Antwort wie so oft: BEIDES ist mutig und sinnvoll.

    Es braucht großartige Vordenker und Netzwerker wie Dich Harald für Agenda Setting und für neue Impulse. Das ist deine Leistung – ungeschmälert. Und es braucht ebenso Nachmacher (im besten Sinn) und Weiterdenker – damit die Sache, ein Netzwerk wachsen kann. Beides bedingt sich, beides ist wichtig und sinnvoll. Wenn wir doch alle (in einem spirituellen Sinn) grenzenlos und verbunden sind – dann gestaltest du sowieso eh für alle mit. Wenn du nun den Wunsch und die Fähigkeit hast, schnell zu begeistern, warum solltest du dich dann begrenzen in deinen Gestaltungsmöglichkeiten und in deinem Wirken?

    Allerdings frage ich mich, wie es gelingt, das Wirkungsfeld zu erweitern und den Blick auf die Menschen und Themen außerhalb der „Silos / Blasen“ nicht zu verlieren? Der Takt der digitalen Gesellschaft ist schnell und oft sprechen die gleichen Taktgeber miteinander. Das reicht nicht aus… Umso schöner finde ich die nun viel weitergehenden Gedanken zu Ganzheitlichkeit, Achtsamkeit, Menschsein, die ein weites Feld und Denken eröffnen. Es geht glücklicherweise nicht mehr nur um Leistung und Belohnung bei der Weiterentwicklung der Gesellschaft sondern immer mehr um Gemeinsamkeit und Visionen. Eine schöne neue Welt, die es zu gestalten lohnt, in kleinen oder großen Schritten, jeder so wie er kann…
    Danke für deine Inspiration !!!

  4. Avatar von Axel

    Danke an Harald Schirmer für diesen tollen Anstoss zum neuen Jahr, und die vielen guten Gedanken die hinzugefügt wurden!
    Werde mich gleich mal mit dem Bosbachschen Tool beschäftigen.

    2019, auf geht‘s!!

  5. Avatar von Claudia Mayer
    Claudia Mayer

    … ein paar Gedanken zu Spiral Dynamics und Laloux: Gehen beide Theorien nicht von einer konstanten und positiven Weiterentwicklung von Gesellschaften aus? Aber sehen wir derzeit nicht in Teilen der Welt genau das Gegenteil dieser im besten Sinne positiven Utopien (Utopie als Zielort in der Zukunft), nämlich das Entstehen von dystopischen Gesellschaften? Die vielleicht deshalb
    erfolgreich sind, weil sie neue, gemeinsame Narrative anstelle der alten (abgehalfterten?) setzen?

    Narrative geben Gesellschaften Orientierung in einer zunehmend komplexen Welt.

    Wenn wir im Sinne von Spiral Dynamics und Laloux weiterkommen wollen und den Dystopien positive Zukunft entgegensetzen wollen: Was wird unser gemeinsames utopisches Narrativ (=Erzählung) sein, das wir dagegen setzen?

    Mich bringen derzeit die Bücher von Yuval Harari hier sehr ins Nachdenken.

  6. Avatar von Tanja Müller
    Tanja Müller

    Ich bin voll für ein „WIR“. Wie heißt es so schön? Alleine kommt man schnell voran, mit mehreren weiter. Ich denke, wenn man dieselben Ziele verfolgt, kann man Themen „lauter“ treiben ohne selbst leise zu sein.

    1. Avatar von
      Anonymous

      Ihr habt es nicht vergessen, tut gutes und spricht darüber. Viele Hände schnelles Ende. Und weiter wieder am Gesamterfolg arbeiten. So gefällt ihr mir. Soziales Engagement mit Hürden und Weiterentwicklungen. Den Sinn verstehen und umsetzen. Funktioniert.

  7. Avatar von
    Anonymous

    Ich bin voll für ein „WIR“. Wie heißt es so schön? Alleine kommt man schnell voran, mit mehreren weiter. Ich denke, wenn man gleiche Ziele verfolgt, kann man Themen „lauter“ treiben ohne selbst leise zu sein.

  8. […] nun auf meine Frage, ob es wirklich „noch“ eine Initiative braucht – in diesem Artikel – so positive Rückmeldungen kamen, hab ich es weiter […]

  9. Avatar von Frank Kleinert
    Frank Kleinert

    Ein starker Artikel und Denkanstoß Harald. Auch den TED-Talk von Duglas Rushkoff kannte ich noch nicht. Danke dir:)

    Vielleicht passt eine Erfahrung aus meiner früheren Tätigkeit zu der Frage mit dem Individuum, welches wertgeschätzt werden möchte und dem WIR als Gruppe, Firma, Organisation oder Gesellschaft, die insgesamt und gemeinschaftlich weiterentwickelt werden soll.

    In meinen Jahren rund 13 Jahren als Innovationsmanager war das fördern des WIR und der menschliche Wunsch nach eigener Anerkennung eine meiner größten beruflichen Herausforderungen. Natürlich wollte ich als Innovationsmanager gesehen werden, doch gleichzeitig war es meine Aufgabe das Thema Innovation in der Organisation insgesamt voranzubringen. Klar, dann erklärst du die Erfolge der Anderen eben einfach auch zu deinen Erfolgen; Wenn auch nur in Teilen und nur als Initiator. Doch so einfach ist und war das nicht. Jeder, der nach dem Erfolg eines Innovationsmanagements fragt, will individuelle Ergebnisse sehen und bewerten, wenn´s geht mit entsprechenden KPIs und/oder Produkt- und Umsatzzahlen. Der Innovationsmanager als vor Kreativität strotzender, querdenkender Neerd, der auch den letzten technischen Shi* kennt und am besten jede durchgeknallte Idee gleich selber in Code umsetzen kann. Eine coole Idee nach der anderen rausballert, mit betriebswirtschaftlichem Instinkt ein vermarktbares Produkt aus den richtig guten Ideen macht und es eigenverantwortlich in Auftrag und/oder zur Produktion freigibt. Ach ja, ganz nebenbei sollte er oder sie noch ne akzeptable Bühnenpräsenz besitzen… soweit zur oft gefühlten Erwartungshaltung in einer großen Organisation.

    Für mich bedeutete es, sich auf das konzentrieren was mir selbst in meinem Job besonders wichtig war: Andere Menschen zu inspirieren. Gemeinsam neue Denkräume und Perspektiven zu eröffnen, die dann zu eigenen Gedanken werden. Ich habe immer eine diebische Freude daran empfunden, wenn es mir gelungen war einer meiner gedanklichen „Babys“ in die Arme von jemand anders zu legen… Nach einigen Jahren reichte mir diese stille Form der eigenen Anerkennung völlig aus. Meist hat der oder diejenige die Idee oder den Gedanken in seine/ihre Form gebracht, anders angemalt, umbenannt und aufgehängt, eben ganz etwas anderes daraus, etwas Eigenes draus gemacht und so vollkommen zurecht die Blumen bekommen. Mein „Ergebnistype“ war das Verhältnis von der Anzahl der von mir kommenden Impulse zu erfolgreich umgesetzter menschlicher Begeisterung;)

    In einer reinen Output-/Leistungsorientierten Organisation muss man sich fragen, was die richtigen Ergebnisgrößen für bestimmte Teams oder Rollen sind. Kreativität braucht Freiraum und Freiraum kostet nun mal, zumindest in der ersten Phase. Diesen Wert muss man erkennen. Es würde ja auch schließlich niemand auf die Idee kommen die Qualität eines Essens anhand der Kalorienanzahl zu bewerten, oder?

    Ich sehr viel gelernt in der Zeit und glaube, dass es in einer wertschätzenden Umgebung sehr gut möglich ist den Erfolg der Gruppe auch als seinen eigenen Erfolg zu sehen und daraus weitere Motivation und Kraft zu schöpfen. In einer solchen Organisation wird sich nicht immer einer oder eine ins Rampenlicht stellen. Wenn die Gruppe nicht auf die Bühne passt, wird ein Vertreter der Gruppe das Ergebnis im Namen der Gruppe präsentieren und die Anerkennung teilen.

    Eigentlich geht es ja gar nicht anders. Denn einer alleine kann eine gute Idee haben oder etwas Tolles bauen, entwickeln oder erforschen. Erst das Team, die Gruppe, die Firma oder die Organisation macht dann etwas richtig Großes daraus; Mal ganz abgesehen davon, dass es gemeinsam auch viel mehr Spaß macht:)

    1. Avatar von haraldschirmer

      Danke für Deine persönlichen und offenen Worte Frank! Besonders nehme ich mit, dass Du von den „persönlichen Stories und Erfolgen“ schreibst, die so oft gefragt werden und wirken. Es soll also konkret sein – Du in Deiner Rolle und die Anderen.

      Der „WIR Erfolg – braucht also die authentische Geschichte des Einzelnen“

  10. Avatar von Barbara Schmidt
    Barbara Schmidt

    Uii Harald, da verpasst Du einem ja harte Kost am Wochenende. Wie ich einigen Kommentaren entnommen habe, bin ich nicht die einzige, die öfter mal zusammen gezuckt ist.
    Und ich stimme Dir zu, dass es ein WIR ein Muß ist, aber wieso kann eigentlich nicht beides gehen? Wieso kann ich nicht ein ICH im WIR bleiben? Wieso springen wir von einem Extrem (nur ICH) ins andere (immer WIR)? Muss alles im Kollektiv gemacht und gezeigt werden? Und kann nicht auch im Kollektiv das Individuum berücksichtigt und auch ausgezeichnet werden? Ich bin super gerne ein Teil Deiner #VUCARockers und auch anderen #cocreation Initiativen. Und ich finde es super, was Du auf die Beine stellst. Aber nochviel mehr beeindruckt mich, wie Du es tust. Aus voller Überzeugung und immer mit dem positiven Grundgedanken!

    Und jetzt zu dem ABER (musste ja kommen :)):

    Ich gebe zu, manchmal sind mir einige Dinge zuviel Gruppenkuscheln und zuviel WIR. Auch im Team und innerhalb der #cocreation gibt es Einzelleistungen und das Wissen der Einzelnen. Und das sollte nicht übersehen werden. Dabei gibt es einen schmalen Grat zwischen „LEISTUNG zeigen“ und „Leistung ZEIGEN“. Das ist schwierig, aber wenn es einfach wäre, würde es jeder machen.

    1. Avatar von haraldschirmer

      Bitte entschuldige die „harte Kost“ zum Jahresbeginn – wir hatten die letzten Tage so viele Diskussionen über „Oberflächlichkeit“ – und wem sonst als Dir (Euch) traue ich zu, mehr in die Tiefe zu gehen.

      Ich nehme aus Deinem großartigen Kommentar mit „Sowohl als Auch“ und es kommt auf die „Balance und das WIE“ an – unterschreibe ich sofort!

      Danke Barbara!

  11. Avatar von Frank Edelkraut
    Frank Edelkraut

    Hallo Harald,

    ein interessanter Blog, bei dessen Lektüre ich mehrmals gezuckt habe. Daher ein paar Gedanken dazu. Wenn ich Deine Überlegungen richtig verstanden habe, geht es doch primär um die Handhabung von Widersprüchen. Du nennst selber einige, explizit oder nur implizit. Ich glaube hier liegt der Kern der Diskussion: Welche Widersprüche nehmen wir warum war und wie wollen wir damit umgehen?

    Das bringt mich zum Kern meiner Sicht auf Deine Fragen. Der Mensch ist ein soziales Wesen und die meiste Zeit des Tages damit beschäftigt, das Selbstbild mit anderen bzw. auf andere zu referenzieren. Grundbestreben ist, anerkannter Teil einer Gruppe zu sein. Da beginnt dann schon die Widersprüchlichkeit, denn Teil einer Gruppe zu sein bedeutet, die Grenzen dieser Gruppe zu kennen und zu achten. Einerseits, denn damit ist automatisch eine Abgrenzung gegenüber anderen, die nicht Teil der Gruppe sind, verbunden. Diese Abgrenzung hat für die Gruppe oft identitätsstiftenden Charakter, verhindert aber partiell das We, das innerhalb der Gruppe gilt.

    Eine entscheidende Frage wäre somit, ob Du/wir anstreben, eine große Gruppe zu schaffen? Das halte ich für unmöglich und nicht erstrebenswert. Vielfältigste Faktoren (Werte, Haltung, Erfahrung, Persönlichkeitsstruktur usw.) sprechen dagegen und ganz offen gesagt will ich nicht sein wie andere. Außerdem würde automatisch die Diversität verloren gehen, die wir aus meiner Sicht brauchen, um uns weiterzuentwickeln. Wir brauchen neben der Identität als Teil einer Gruppe die Vielfalt, die wiederum eine permanente Verhandlung unterschiedlicher Gruppen über richtig/falsch, gut/böse, säkular/spirituell usw. nach sich zieht.

    Am Ende geht es aus meiner Sicht darum, aus sozialer Referenzierung und permanenter Verhandlung des „richtigen Weges“ allgemeingültige Grenzen zu ziehen und innerhalb der Grenzen einen Wettkampf um die beste Lösung, den besten Weg zu führen. Das ist ohnehin etwas, was wir permanent treiben. Ich denke hier an die Charta der Menschenrechte oder jünger die Sustainable Goals der UN als Beispiele für Grenzen und das Agile Arbeiten mit Experiment, lernen und permanentem Streben nach Nutzen und Verbesserung als Beispiel für die Verhandlung (hier der besten Art zu arbeiten).

    Übrigens war das We schon immer ein wesentlicher Treiber der Menschen. Die Unterstützung der jungen, unerfahrenen (Mentoring etc.), die Mildtätigkeit gegenüber Armen (in den meisten Weltreligionen verankert) usw. sind schon immer da gewesen. Was sich verändert hat sind die Rahmenbedingungen, die Möglichkeiten, die Menschen haben. In der Steinzeit waren Referenzierung und Verhandlung auf den Stamm und dessen Nachbarn beschränkt. Die Erfindung der Schrift hat es erlaubt, deutlich größere Gruppen von Menschen zu koordinieren, Buchdruck und Internet haben die Geschwindigkeit der koordinativen Kommunikation massiv erhöht. Heute können wir die Mehrheit der Menschen innerhalb von Sekunden erreichen und selbst komplexe, großflächige Bewegungen, wie der Arabische Frühling sind eine Frage weniger Tage. Da bedarf es eines Ereignisses oder Fotos um eine Bewegung zu starten.

    Quintessenz: Eigentlich ist alles beim Alten, nur die potenzielle Wirkung von Kommunikation ist größer als in der Vergangenheit. Am Ende entscheidet die Qualität der Geschichten, die Gruppen erzählt über den Einfluss auf die soziale Verhandlung.

    Viele Grüße

    Frank

    1. Avatar von haraldschirmer

      Zucken ist ja Bewegung, und dazu will ich ja inspirieren 😉
      Vielen Dank Frank für Deine (wie immer) sehr konkrete Analyse und herausarbeiten von Kerngedanken!
      Dein Absatz über gemeinsame Gruppenwerte und die Wichtigkeit von Diversität und Individualität überzeugen mich total. Natürlich möchte ich (wir) möglichst viele inspirieren und gewinnen – aber, wie Du schreibst, vielleicht nicht als Teil der Gruppe, sondern als Zielgruppe.
      Spannend finde ich – vielleicht in einem unserer geplanten virtuellen Treffen – unsere Gemeinsamen Werte, Antriebe zu definieren.

  12. Avatar von Ragnar Heil

    Wenn ich versuche, aus Deinem Blogpost, Harald, die Quintessenz herauszulesen, dann ist das Bedürfnis der Anerkennung bei beruflichen Erfolgen zentral. Kenne ich genauso wie von Dir beschrieben, erzeugt also bei mir maximale Resonanz.

    Lösungsorientiert wie ich gerne bin frage ich mich, was in unseren Unternehmen falsch läuft, dass solche elementaren Bedürfnisse nicht befriedigt werden – außer durch Bonuszahlungen oder minimale, unpersönliche und unspezifische Mails („great job!“) – von den falschen Leuten. „Strokes“ im Sinne der Transaktionsanalyse müssen von den „Richtigen“ kommen (zB Chef, Chef Chef oder CEO).
    Darüber hinaus fehlen uns Rituale von Siegen wie zB. nach Fussball Turnieren mit allem drum und dran (Presse, Fotos, Konfetti Kanone, Party, Rausch). Auch der gemeinsame Kampf fehlt. Eine Trophäe, die per Post kommt,hat weniger Wert.

    Es lohnt sich daher, archaische Bedürfnisse in die heutige Zeit zu transformieren, ohne ihnen die Kraft zu nehmen

    1. Avatar von Thomas Schmidt

      Volle Zustimmung. Deckt sich inhaltlich auch mit meinem Kommentar hier.

    2. Avatar von haraldschirmer

      Danke Ragnar – Deinen Impuls über Wertschätzung-Rituale nachzudenken, und pragmatisch umsetzbare Vorschläge zu erarbeiten, nehme liebend gerne auf!

      Ich hoffe das der Kern nicht „Fishing for Compliments“ ist, aber Du hast sicher recht, das es einen großen Unterschied macht, woher Wertschätzung (und wann und wie) kommt.

      Viele Organisationen haben aktuell leider ein sehr eingeschränktes Repertoire an Wertschätzungsmöglichkeiten – viele passen nicht mehr in die heutige Welt, oder sind nicht mehr so wertvoll, wie sie es vielleicht mal waren (Dienstwagen, Schulterklappen, Einzelbüro…) Auch hier gilt es einen breiteren „Koffer an Möglichkeiten“ zu erstellen > eine klassische HR Arbeit, denke ich.

  13. Avatar von Thomas Schmidt

    Grundsätzlich stimme ich der Aussage zu: „Als Individuum will ich gesehen, ernst genommen, geliked, geliebt werden. Die einen nennen das wohl narzisstisch oder zumindest egoistisch, für andere ist es ein menschliches Grundbedürfnis (Maslow), das sich unterschiedlich ausprägt.“
    Ja, der Mensch neigt zu Narzissmus und Egoismus. Das muss aber zwangsweise nicht schlecht sein und dieser Hang darf ruhig befriedigt werden. Ich war lange Jahre ehrenamtlich im Roten Kreuz sehr aktiv; 20 Jahre davon in der Leitungsgruppe einer lokalen Gruppe. In den Jahren habe ich viele verschiedene Aufgaben wahrgenommen und maße mir hier einen gewissen Erfahrungsschatz an. Immer wieder wurde ich in dieser Zeit von Außenstehenden gefragt, warum ich mir das denn unentgeltlich antun würde; da spränge ja nichts für mich heraus. Irgendwann habe ich diesen Ansatz etwas tiefer beleuchtet: Da sprang verdammt viel für mich heraus! Auf diese Weise lässt sich nämlich hervorragend der Egoismus und Narzissmus befriedigen und zwar in beliebig tiefer Ausprägung. Ich kann nur bestätigen, welch tiefe Befriedigung man verspürt, anderen Menschen geholfen zu haben. Ich habe lange Jahre bei Erwachsenenschwimmkursen mitgeholfen und war quasi der Handlanger, der Assistent, des Lehrgangsleiters. Wir waren immer eine ganze Gruppe solcher Hilfswilligen. Zum Abschluss der 10 Stunden Schwimmkurs war aus den Nichtschwimmern meist Schwimmanfänger geworden. Wenn auch nicht immer alle „im Tiefen“ zu schwimmen vermochten, so hatten alle wenigstens „keine Angst mehr vor Wasser“. Zu wissen, dass man hier seinen Teil beigetragen hat, und oft auch die herzliche Dankbarkeit der Teilnehmer zu spüren, ist unbeschreiblich.
    Hier ist das Thema Anerkennung wichtig, das auch in Deinem Beitrag angesprochen wird. Es ist wichtig, dass Wertschätzung auch erteilt wird. Kommt sie nicht, wird man seine Aktivitäten einstellen. Ich bin überzeugt, dass kein Mensch dauerhaft gibt, ohne dass etwas zurückkommt. Daher ist es wichtig, dass man auch Wertschätzung und Anerkennung teilt und das so öffentlich, wie möglich.
    Im Zuge meiner Leitungsaufgabe beim Roten Kreuz, zählte es auch zu meinen Aufgaben Ehrungen zu initiieren. Ich weiß von Leuten, die der Meinung waren, sie würden keinen Wert auf eine Ehrung legen. Was haben die sich gefreut, als sie bei der Mitgliederversammlung nach vorne gerufen wurden und eine offizielle Ehrung erhielten. Mag sein, dass die Medaille zu Hause im Schrank verschwand und nicht in die Vitrine gestellt wurde. Das ist unerheblich, weil das Gefühl der Geehrten die Motivation zum Weitermachen bringt. Anerkennung und Wertschätzung sind maßgebliche Erfolgsfaktoren für ein #WIRgewinnt . Wer offizielle Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken kann, soll dies tun. Für alle anderen gilt im Netz: liken, teilen, kommentieren. In der physischen Welt eine darf es gerne ein Danke, ein Handschlag oder Dankeskarte / Kudos sein. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Wertschätzung und Feedback erhalten das Teilen.

    1. Avatar von haraldschirmer

      Es ist schon spannend, das Menschen wie Du – nicht nur in einem Thema so aktiv sind. Vielen Dank für Dein Engagement im privaten und beruflichen Kontext Thomas.

      Mir ist sehr bewusst, wie aufwändig es ist – Menschen zu bewegen, die sich „eingerichtet“ haben.
      Was den Narzissmus angeht ist das wohl eine negative Einstellung die kritische Verhaltensweisen triggert – vielleicht sollten wir einen anderen Begriff finden, der weniger pathologisch klingt?

  14. Avatar von Ilona Libal

    Alles zu seiner Zeit und alles so wie man es im Herzen trägt, lieber Harald. Ich wünsche mir vom Herzen, dass Du weiter machst mit Deiner #VUCArockers Initiative.
    Ich bin überzeugt, dass es viele gibt, die Dich unterstützen. Und ja, das sind dann die, die dieser Initiative folgen und nicht selber die Idee hatten. Na und? Ich bin gern dabei. Denn erstens ist es für eine wunderbare Sache, Du nimmst Angst, klärst auf, motivierst, spornst an, veränderst, bewirkst etwas, setzt Akzente. Zweitens vertraue ich Dir, weil ich Dich erlebt habe, weil ich weiß, was Du bei Continental und außerhalb bereits erreicht hast und was Du drauf hast. Drittens, weil ich überzeugt bin, dass Du durch Deine Initiative Menschen zusammen bringst, die auch wieder ihre besonderen Fähigkeiten, Wünsche und Träume mitbringen und die das Thema voranbringen werden. Guido Bosbach hat es in seinem Kommentar gut beschrieben, es kommt auf die Regeln und die Ziele an. Der Artikel zur Zusammenarbeit passt auch wirklich super zu dem Thema. https://www.bosbach.mobi/2019/01/03/frohe-neue-zusammenjahrrbeit-2019-kann-auch-gemeinsam-ein-neuer-anfang-sein/

    Bitte, lieber Harald, mach einfach weiter. Und Danke für das, was Du bisher auf die Beine gestellt hast.

    1. Avatar von haraldschirmer

      Herzlichen Dank für Deinen MutMachKommentar – und wie Du siehst, habe ich Ihn umgehend umgesetzt: https://harald-schirmer.de/2019/01/05/vucarockers-seiten-nehmen-gestalt-an
      Lass uns das gemeinsam – individuell gestalten!

  15. Avatar von Guido Bosbach

    Na, Du hast ja Ideen ;)

Aus meiner Sicht ist das WIR heute mehr denn je ein muss, um mit den Entwicklungen (wieder) mitzuhalten. Aber das ist, auf Basis dessen, was „wir“ an Führungs- und Managementmethodiken bis heute lernen, eine der maximalen Herausforderungen auf der Managementebene.

    Aber die Herausforderungen reißen auch „darunter“ nicht ab. Gemeinsam mit anderen an konkreten, „kleinen“ Zielen zu arbeiten verlangt Vertrauen – oder Regeln.
    Regeln zu finden, ohne die Kreativität und Diversität einzuschränken ist schwierig. Ziele zu finden, die im gemeinsamen Interesse liegen, die intrinsisch motivieren ist ebenso schwierig. Gemeinsam Verantwortung zu übernehmen ohne Entscheidungsdiskrepanzen aushalten zu müssen ist… naja.
    Und, ganz nebenbei muss sich das „ME“ im „WE“ wiederfinden. Jeder(!) muss die eigenen Ziele in den gemeinsamen wiedererkennen müssen.

    Kurz, das schwierigste sind die Rahmenbedingungen.

    Du hast meinen Versuch mit „humeaning“ erwähnt. Ein Versuch, der zweimal gescheitert ist. Zweimal hatte ich versucht den Aufbau von GEGENSEITIGEM Vertrauen durch einen gemeinsames Rahmen zu unterstützen. Zweimal habe ich gelernt, dass dieser Versuch zu ambitioniert war.
    Inzwischen bin ich bei „intensiv vernetzt“ gelandet, einem Netzwerk, bei dem ich bewusst das Zentrum bilde, statt ein multizentrales Modell zu gestalten.
    Meine Rahmenbildende Regelwerke kannst Du, könnt ihr gerne hier nachlesen. (1. Version: http://humeaning.com/wp-content/uploads/2017/07/humeaning-Statuten-Juli-2017.pdf; 2. Version: http://humeaning.com/wp-content/uploads/2018/03/humeaning-Prinzipien-März-2018.pdf )

    Wie wichtig es dennoch ist, ZUSAMMEN zu arbeiten habe auch ich zum Thema meines ersten Blogpost in diesem Jahr gemacht. (https://www.bosbach.mobi/2019/01/03/frohe-neue-zusammenjahrrbeit-2019-kann-auch-gemeinsam-ein-neuer-anfang-sein/)
    Wie viel es bringt die Kräfte (in Unternehmen) zusammenzubringen beziffere ich inzwischen mit einem neuen Algorithmus, den ich im Portfolio habe (dem Corporate (agile) Potential Calculator). Das Ergebnis sind jeweils (wenig erstaunlich) signifikant.(https://www.bosbach.mobi/leistungen/analysen/corporate-agile-potential-calculator/)

    Dennoch: Für „Gute Zusammenarbeit“ gibt es halt in Unternehmen selten Budget, wenn dann nur um kurzfristig Probleme zu lösen – so gut wie NIE wird in langfristig sinnvolle Entwicklungen investiert. Nichtsdestotrotz habe ich „Zusammenarbeit“ ganz zentral in meinem Angebot positioniert. Irgendwie muss ja mal irgendwer anfangen 😉

    1. Avatar von haraldschirmer

      Guido, genau das unterscheidet Dich und macht Dich so wertvoll – Du bist jemand, der nicht nur Ideen hat, sondern diese mit Passion umsetzt, lernt, verbessert und sich immer den Prinzipien treu bleibt.
      Nicht umsonst bist Du einer der meistgelesenen Autoren in meinem Netzwerk!

      Mit den Regeln werde ich mich noch weiter befassen – vielen Dank!! Sollten wir in einem der kommenden virtuellen Treffen mal gemeinsam diskutieren.

      1. Avatar von Guido Bosbach
        Guido Bosbach

        Lieber Harald, tausend Danke für die moralische Unterstützung 🙂

        Dann lass uns mal wieder reden 🙂

    2. Avatar von Andreas Schorn
      Andreas Schorn

      Spannende Ideen. Ich habe Deinen Blog gerade aboniert. 🙂

      Sehr spannend finde ich auch den Corporate Potentail Calculator. Ich habe bei BMW das ESN und WOL als Graswurzelbewegung einführt, dh. die Vernetzung ist der zentrale Punkt der mich beschäftigt. Deshalb habe ich schon länger den Gedanken im Hinterkopf, wie man einen „Vernetzungsindex“ ermitteln könnte. Dieser Index sollte eine Art Spiegel sein, in dem jede Abteilung, jeder Bereich oder das ganze Unternehmen für sich und im Vergleich den aktuellen Stand ablesen kann.

      Ist das mit Deinem CPC möglich?

  16. Avatar von Karlheinz Pape

    Wir gewinnt – weil viele Ich’s was machen. So gesehen, stellt sich die Frage in der Überschrift eigentlich nicht.
    Ja, in gewohnter hierarchischer Denkweise ist es üblich, sich selbst als Initiator, Erfinder, oder Leiter darzustellen. Eine hierarchisch sozialisierte Gesellschaft will das auch so. Deutliche Beispiele sehen wir immer wieder: Wenn eine Mannschaft nicht mehr gewinnt, dann muss der Trainer gehen. Wenn ein Unternehmen rote Zahlen schreibt, dann muss der CEO gehen. Alle erwarten, dass es Einen gibt, der den Vielen sagt, was sie tun müssen, um erfolgreich zu sein. Dem gibt man dafür auch sehr viel Geld.
    Damit wird aber ganz viel Potential der vielen Mitarbeiter verschenkt. Wer macht, was ihm gesagt wird, kann nicht stolz auf sich sein. Dementsprechend wird auch sein Engagement sein.

    Ich bin überzeugt: WIR wird wirklich gewinnen. Das bedeutet, dass jeder seinen Beitrag engagiert einbringt. Darauf darf er dann auch stolz sein, so darf er sich auch darstellen, so soll er auch auch gesehen werden. Aber persönlichen Erfolg gibt es nicht dauernd. Da sind dann auch mal andere erfolgreich, die auch gesehen und gefeiert werden dürfen. In einem WIR-Team färbt der Team-Erfolg aber immer auch irgendwie auf alle ab – auch wenn ich gerade nicht so ganz erfolgreich bin.

    Aus meiner Sicht gehört das wechselnde “als erfolgreich angesehen werden” jedes Team-Mitglieds genauso zum WIR. Nur muss man sich dort die Erfolge immer wieder erarbeiten, Kraft Amtes bekommt man die Anerkennung nicht. In allen Netzwerken lässt sich genau das erleben. Und Du bist selbst ein mitreißender Netzwerker und auch ein großer Netzwerk-Anreger. Auch Du darfst stolz sein, und auch erwarten, das andere Deine Erfolge sehen. Das gehört aus meiner Sicht auch zum WIR!

    1. Avatar von haraldschirmer

      „WIR gewinnt – weil viele ICHs was machen“ – wunderbar auf den Punkt gebracht Karlheinz, vielen Dank. Wie leicht fällt man doch in die „alte“ Denke zurück, es müsse die „eine“ Antwort geben.
      Ich teile Deine Hoffnung absolut, lass uns gemeinsam daran weitermachen!

  17. Avatar von Roman Rackwitz

    Hm… ich hatte das mal aus einer Systemsicht bzw. Spielerischer Sicht betrachtet. Kollaborativer Individualismus ist uns in die Wiege gelegt (meine Hypthese) solange die Regeln nicht den rein individuellen Weg bevorteiligen. Habe hier was dazu geschrieben. Passt das zu deinen Gedanken? Denke schon, oder?
    https://www.linkedin.com/pulse/20141103141333-57620628-in-sports-games-it-is-about-personal-progress/

    1. Avatar von haraldschirmer

      Was für eine wertvolle Perspektive – vielen Dank Roman!

      Die persönliche Qualifikation und Weiterentwicklung als notwendigen Beitrag zu einem Teamerfolg…

      Das passt perfekt zu den Gedanken – und bringt das ICH versus WIR viel mehr in die Richtung „Der Wert des ICH im WIR“
      Dein verlinkter Artikel (von 2014) ist so aktuell wie nie – kann ich absolut empfehlen (was ich natürlich über meine Netzwerke bereits gemacht habe)

    2. Avatar von Axel

      Toller Ansatz Roman Rackwitz, klasse! Würde ich gern weiterdiskutieren da es wunderbar zu einer von mir geleiteten Kinder-Fussball-Initiative in China passt! Dabei ging es genau um den Transport dieser Werte und Mechaniken. Nur ist Deine Darstellung der Zusammenhänge viel viel besser!
      Vielen Dank für so kluge Gedanken und Formulierungen!

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