Selbst war ich auch sehr lange überzeugt, dass – getreu den bekannten Change Management Experten – Veränderung „Schmerz“ braucht. Need of Urgency heißt es bei Kotter, was ich eigentlich nicht in Frage stellen möchte. Vielmehr geht es mir darum einen AKTUELLEN Blick auf unsere Gesellschaft, den Reifegrad vieler Menschen (auch wenn uns gerade einige sehr laut das Gegenteil beweisen wollen) und die Rahmenbedingungen werfen. Wir haben Veränderung überall, Innovation, Vernetzung, Verdichtung, Automation, Verknüpfung verschiedenster Technologien, Wissenschaften und Erkenntnisse. Ich erlebe die gesamte Bandbreite von „Verunsicherung“ bis „Aufgabe“ vor diesen Herausforderungen. Auch die, die sich nach einfachen Antworten sehnen, erkennen diesen Wandel und die Risiken – wir sind nur mit der Reaktion darauf nicht glücklich.
Dieser Beitrag ist das Ergebnis von Gedanken zu dem tollen Film von Kristian Gründling „Upstalsboom“ – LINK auf LinkedIn (Film auf Vimeo) und eine Empfehlung für „DIE STILLE REVOLUTION“ – der Kinofilm zum Kulturwandel in der Arbeitswelt von Ihm.
Eine aktiv zerstörerische Disruption ist doch nur notwendig, wenn alles „ruhig“ scheint und eine potentielle Gefahr nicht erkannt wird, bzw. vorausschauend gehandelt werden will.
Ich möchte einladen eine andere Form der Disruption auszuprobieren, zu erleben und gerne auch zu hinterfragen:
Disruption durch
„Sinn stiften & Begeisterung erzeugen“
Seit einigen Jahren habe ich – durch sehr wertvolles Feedback – aufgehört, dass, was mir NICHT gefällt, bzw. was ich als überholt oder den Wandel behindernd empfand, zu bekämpfen, oder darüber zu Jammern (ok, gelingt nicht immer 😉. Statt dessen den positiven, manchmal naiven Blick auf das was schon ist und das was werden kann gerichtet. Diese Blickänderung hat mir mich im ersten Schritt „befreit“ und im Nächsten viel mehr kreatives Potential eröffnet.
Ein für mich wichtiger Satz – und die damit verbundene Haltungsänderung – war, mich nicht mehr zu fragen OB etwas klappen könnte, sondern WIE ich dazu beitragen kann, dass es klappt. Befreit von den Zweifeln und diese negativen Energie der Frustration in Richtung Umsetzung zu lenken, macht „glücklicher“!
Allein letzte Woche wurde ich zwei mal gefragt: „Woher nimmst Du die Sicherheit, dass Deine „Experimente“ klappen können?“ – Vielleicht sollten wir uns fragen: „Was limitiert uns nicht an unsere Wirkung zu glauben?“
In dem Moment, wenn man die Menschen um sich herum beobachtet, stellt man doch fest, wie groß die Sehnsucht nach Verbesserung ist. Wir haben nur zu oft unsere eigene Unwirksamkeit erlebt – und eventuell aufgegeben. Seit ich andere ermutige an SICH zu glauben, MUT zu haben, ihnen (so gut ich kann) die Sicherheit gebe, nicht zu fallen, wenn es nicht klappt – begeistern mich Menschen aus allen Nationen mit Ergebnissen, die keiner erwartet hätte.
Menschen WOLLEN gesehen werden, das man ihnen zuhört, sie ernst nimmt, ihnen Chancen gibt – das ist sicher nicht neu, nur war es nie wichtiger (und einfacher) das ernst zu nehmen um damit das Potential das in JEDEM steckt freizusetzen.
Wir brauchen Netzwerke von
Begeisterten Weltverbesserern,
sonst wird die Welt nicht besser.
Mit meiner Arbeit innerhalb unserer Organisation aber auch extern möchte ich (so naiv, arrogant oder wenig erfolgreich das klingen mag) die Bewegung (die es an so vielen Orten schon gibt) mit unterstützen. Manche nennen es Revolution (was mit rollenden Köpfen zu tun hätte) andere Disruption (und meinen damit Zerstörung) – wie wäre es mit einer gemeinsamen, dirsuptiven Lernreise – im Sinne von „Neue Fragen stellen“, „Fragen im Kontext neu stellen“, also nicht alles vergessen, sondern uns öffnen für andere Wege, die das schätzen, was wir erreicht haben, uns die Hand reichen und respektvoll eine für „alle“ lebenswerte Zukunft zu gestalten.
Ein paar konkrete Tips:
- Startet ein Gespräch/Meeting mit dem Bericht eines positiven Erlebnisses (kann auf ein Satz sein: „Vorhin hat mich … begeistert mit seinem Lächeln“, oder „Seit unserem letzten Treffen hast Du … super umgesetzt“)
- Wenn „kriegerische“ oder wenig vernichtende Worte fallen – fragt nach, was damit gemeint ist, und was es mit uns macht (KickOff, WarRoom, „die funktionieren nicht“ (können Menschen kaputt sein?), die sind faul (warum wohl?), die können das nicht (hat es Ihnen jemand beigebracht?))
- Legt regelmäßig Pausen ein (es reicht 1 Minute: „ich lade Euch ein, bevor wir beginnen, mit mir gemeinsam 3 mal tief durchzuatmen) – es muss keine 3 Wochen Meditation im Kloster sein (obwohl das auch mal toll wäre 😉
- Nehmt Euch Zeit zum zuhören – das ist die größte Wertschätzung in unserer schnelllebigen Zeit
- Erzählt davon, wie eine Welt, ein Projekt, ein Ergebnis sein könnte – ihr werdet überrascht sein, wie viel den gleichen Traum haben
- Beendet ein Meeting mit einer kleinen Runde „Was hat Euch heute am besten gefallen?“ oder „Was macht Euch Mut?“
- Bedankt Euch … öfter … auch für die kleinen Dinge
- Feiert Erfolge … auch die kleinen … nicht sofort Weiterrennen – die Wertschätzung des Erfolges ist die Energie für die nächsten Schritte
- Fragt nach um zu erfahren nicht um zu antworten (siehe Simon Sinek) … Seid Neugierig auf die Gedanken von anderen:
- kleine Bonus Challenge, die Euer Leben verändern kann: Beobachtet den, den ihr am wenigsten schätzt und findet heraus, was er/sie am besten kann … und sagt es ihm/ihr
Mich inspirieren oft Sätze oder „Weisheiten“, die manchmal so simple klingen – aber umgesetzt eine so großartige Wirkung haben – in diesem Fall:
Das Tier, das du fütterst wächst
(eine alte IndianerWeisheit)
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