Heute geht die Welt unter! Seit ca. einem Jahr geht dieses Thema um die Welt. Ich möchte das kurz zum Anlass nehmen, ein wenig die Angst vor Veränderungen zu nehmen.
Zugegeben, ich liebe Veränderungen – ein Grund, warum ich auch meinen Job so gern mache. Nebenbei hält es jung, flexibel und dynamisch, wenn man sich stetig „Neuem“ oder eben Veränderungen aussetzt. Das können ganz kleine Dinge sein (andere Wege laufen) oder die übliche Anrede bei Begrüßung verändern, aber auch „anstrengendere“ Dinge wie neue Software, andere Geräte oder Hersteller, veränderte Abläufe usw.
Es sieht also so aus, als könnte man, wenn man wollte – alles ändern. Für viele eine Horror-Vorstellung, lieben doch die meisten Menschen den Status Quo, Verlässlichkeit, Beständigkeit, Sicherheit. Aber genau das haben wir doch!
Sehen wir uns doch mal genauer an, was alles „völlig unverändert“ ist – und das seit vielen hundert Jahren:
- Wir sitzen auf Stühlen
- Wir essen mit Besteck
- Wir schlafen in Betten
- Wir arbeiten um Unterhalt zu verdienen
- Es gibt eine Kindheit – wir fangen alle bei „0“
- Wir essen (leider) immer noch Fleisch
Diese Liste ließe sich beliebig fortführen – im Grunde ändert sich also gar nicht so viel „wirklich Relevantes“. Natürlich nutzen wir heute ganz andere technische Möglichkeiten – aber im Kern bewegen wir uns nach wie vor von A nach B nur mit etwas mehr Komfort. Wir essen nach wie vor – heute schneller, meist ungesünder und hätten zumindest die Möglichkeit uns einfach sehr abwechslungsreich zu ernähren.
Sehen wir uns die Prognosen aus den letzten 100 Jahren an – wo müssten wir heute sein, wenn das alles war wäre … sicher nicht auf der Erde und sicher nicht in der Diskussion über Wasser-, Energie und Nahrungsknappheit (auch Themen, die die Menschheit seit jeher beschäftigen).
[box type=“info“ style=“rounded“ border=“full“]Welche „Probleme“ wurden denn in den letzten 100 Jahren vollständig gelöst?[/box]
Aber es gibt natürlich dramatische Veränderungen – besonders in der Geschwindigkeit, in der „Menge“ der Neuerungen (von denen aber viele wieder verschwinden)
Beispiel Tonbänder > Schallplatten > Kassetten > CD’s > MiniDisk > CD-ROM > FlashSpeicher > Streaming … und das alles in weniger als 20 Jahren – und dennoch – wir hören immer noch Musik
Die Lösung 😉
Ich sehe mich selbst als einen der sogenannten „Early Adopter“ – also eine Gruppe von „Verrückten“, die in einem bestimmten Bereich versuchen, jede Neuerung mitzumachen, vorne dabei zu sein und den Überblick – vielleicht sogar eine gute Idee von den nächsten Schritten zu haben. Aber selbst das ist nur noch in einem engen Feld möglich – und sicher für die Mehrheit völlig sinnlos!
Sie können selbst entscheiden, bei welchem Thema sie „mitmachen“ oder „abwarten“ – mein Tipp ist hier recht einfach:
[box type=“tick“ style=“rounded“ border=“full“]Lassen Sie sich vom NUTZEN nicht den Möglichkeiten oder Funktionen überzeugen![/box]
Die Werbung und auch viele der „Early Adopter“ können stundenlang schwärmen, was die Software, das Handy, Auto oder anderes Gerät alles können. Wichtig ist einzig – was nützt es Ihnen, was macht Ihr Leben besser, schöner, angenehmer, gesünder oder einfacher? Wenn Sie darauf eine Antwort bekommen – dann sollten Sie den nächsten Schritt machen – der Ihnen dann auch längst nicht so schwer fällt, weil Sie ja wissen, warum sie sich „verändern“ wollen. Etwas zu machen, weil es alle machen – wir zu Frust und Ärger führen.
Auch wichtig ist es, Dinge und Veränderungen im Nachgang zu hinterfragen – hat es wirklich etwas gebracht? Ist mein Leben jetzt einfacher? Spare ich damit Zeit? Sollte es keinen in Ihren Augen „vernünftigen“ Grund geben – empfehle ich diese „Veränderung“ wieder zurückzunehmen oder das „Gerät“ wieder abzugeben – oder aus dem Gelernten einen neuen Weg zu suchen.
Was sich wirklich verändert hat:
… ist Ihre Verantwortung. War es noch von wenigen Jahren recht einfach, weil schlicht alles irgendwie „vorgegeben“ war. Die erreichbare Bildungsstufe, der Beruf, die Familienstruktur, die bezahlbaren Geräte – alles war irgendwie einfacher – weil auch die Gesellschaft klare Regeln hatte, Rituale wie Samstag Straße kehren, Sonntag in die Kirche, Frühschoppen, die Uhr zur Firmung, das „Unterwerfen“ vor dem Vorgesetzten, Kaufen was es gab.
Heute ist jeder Einzelne für alles verantwortlich – muss selbst entscheiden. Hat Zugang zu Bildung, Information und Wissen – jetzt kann man sich nicht mehr einfach am Sonntag zum Schweinebraten hinsetzen. Vorher muss geklärt werden, wer ihn zubereitet, ob man – und wenn ja überhaupt und von wem Fleisch kauft? Sind überhaupt noch alle so „nah“, dass man sich Sonntags treffen kann?
Mein Fazit:
Ich glaube die Welt geht nicht unter, wie auch schon alle Computer den Jahreswechsel 2000 überlebt haben und es schon viele große Veränderungen gab. Die Natur ist angelegt, sich stetig zu verändern, anzupassen und „Neues“ zu entwickeln – wir sind ein Teil davon. Warum also nicht etwas entspannter damit umgehen, die Wichtigen Dinge angehen und ein wenig DEMUT vor dem Großen, Ganzen haben.
In diesem Sinne einen schönen Tag heute 😉
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