Nachhaltigkeit macht auch Freude – mit wenig Aufwand, qualitativ hochwertige Dinge, kann man auch selbst machen „Do It Yourself“!

Manchmal bekommt man Werkzeug in sehr fragwürdiger Verpackung – gerade wenn es wie hier um ein (beidseitig) scharfes Messer geht, sollte eine sicher Hülle Standard sein.


Diese Huf-Messer werden benötigt um Pferdehufe auszuschneiden, oder um abstehendes Horn abzuschneiden. Das Messer ist beidseitig scharf mit einer abgerundeten „Spitze“ um auch in Spalten etwas herausschneiden zu können.
Hier eine kleine Anleitung für eine selbstgemachte Ledertasche für ein Hufmesser – mit wenig Aufwand.
Material:
- ein Stück Restleder (für mein Messer reicht ca. 10×20 cm)
… eventuell aus einer alten Tasche oder einer alten Lederhose rausschneiden… recycling/upcycling 😉 - Ledergarn (gewachst)
Werkzeug:
- Ledernadel
- Lochstanzer (um die Löcher vorzustechen)
- Lederlochmeißel (optional für gleichmäßigen Lochabstand)
- Schere (stabilere Ausführung)
- großen Flachschraubendreher (siehe Beschreibung unten)
Aufwand:
Gesamt ca. 30-60 Minuten
Anleitung:
Zuerst das Leder einmal zusammenklappen und die Messerform anzeichnen. Dabei kann man selbst entscheiden, welche Seite später innen oder außen sein soll. Ich habe mich für die raue Seite innen entschieden. Auch die Naht sollte innen sein, was aufwändiger ist, aber mir besser gefiel.
Im nächsten Schritt werden mit dem Lederlochmeißel die Löcher vorgestanzt – am besten auf einer Weichholzplatte, damit die Spitzen des Meißels durch das gesamte Leder geht.

so sieht dann die Unterseite aus – nicht alle Löcher sind perfekt durchstoßen:

bei Bedarf dann mit dem Lochstanzer nachstechen:
(sonst wird es mit der Nadel später schmerzhaft)

Eine simple Naht (von oben nach unten, umdrehen und wieder zurück):

Tipp: Sollte die Nadel mal sehr schwer durch das Leder gehen, kann man die Hemdknöpfe nutzen um die Nadel durchzudrücken (wenn man ein Hemd trägt ;-):

Vermutlich reicht eine einfache Naht – ich habe die Naht in der Gegenrichtung einfach nochmal zurück-genäht. Das ist sicher stabiler und sieht gleichmäßiger aus. Zudem sind dann die Fadenenden beide innen und unten in der Tasche:

Leider nicht die beste Fotoqualität – „Handy…“ aber man bekommt hoffentlich einen Eindruck der Naht.

So sieht die Tasche bisher aus – eine „L“ Naht um die Taschen unten (rechts im Bild) und seitlich zu schließen. Die obere Kante im Bild ist ja die Faltung des Leders:

Im nächsten Schritt, wird das überflüssige Leder neben der Naht abgeschnitten – eine gute Schere sollte dabei genügen:

Jetzt könnte man die Tasche schon so verwenden – ich wollte sie aber noch auf „links“ drehen – also das innere Glattleder als Außenseite. Dazu muss die gesamte Tasche umgestülpt werden – das ist bei dickem Leder und der schmalen Breite nicht ganz einfach:

Anfangs geht es noch mit den Fingern, später braucht es dann ein langes, nicht zu dünnes oder spitzes Hilfsmittel (Flachschraubendreher, Metallstange, Hartholzstab…):

Nach etwas über 30 Minuten konnte ich dann die alte, gerissene Plastikhülle endgültig entsorgen:

… und freue mich jetzt über eine schöne Ledertasche, die keine Verletzungen oder Risse in Hosentaschen mehr verursacht:

Ich hoffe diese kleine Beschreibung hilft und inspiriert auch mal wieder selbst Hand anzulegen. Oft haben wir Stoffreste zu Hause und mit wenig Aufwand kann man nachhaltige, qualitativ hochwertige Produkte selbst mache – ohne Onlineshops und Lieferanten zu bezahlen und unsere Umwelt damit zu belasten.
Gerne Euer Feedback, was man noch besser machen kann – fürs nächste mal oder andere Besucher!
Schreibe einen Kommentar