Harald Schirmer - es kommt nicht nur darauf an, was wir tun, sondern WIE wir es tun!

Regeln versus Leidenschaft

Marktfrau im Regen unter dem Schirm
Marktfrau im Regen unter dem Schirm

„Die meisten meiner Fotos könnte/dürfte ich heute nicht mehr machen“ – ein Zitat von einem der besten Fotografen „aller Zeiten“ aus der Magnum Gruppe. Recht am eigenen Bild, Copyright, Musterschutz usw. verbieten es heute tolle Schnappschüsse oder auch hochauflösende Architekturaufnahmen zu machen. In vielen Fällen sehr sehr Schade. Finanziell Gründe aussen vor wäre für mich ein Leitsatz (der leider sehr schwer definierbar und anwendbar wäre) – z.B. keine Fotos von Personen, die damit verunglimpft werden…

Rechtlich ist es erforderlich, vorher die Person zu fragen – mal ehrlich – selbst wenn man die Zustimmung bekommt – der „Moment“, die „Stimmung“, die mich reizt – ist dann längst unwiederbringlich weg…  derzeit einzige Lösung – nachher um Erlaubnis bitten.

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18 Antworten

  1. Avatar von Thomas Wyser

    Das mit dem Fotografieren von Menschen stimmt natürlich. Dass man niemanden in einer komprimitierenden oder persönlichen Situation abbildet und dann das Foto noch online stellt, versteht sich für mich von selbst. Aber sonst? Seien wir mal ehrlich, die Communities sind voll von Bildern, die eigentlich hätten gemacht und ausgestellt werden dürfen. Wo kein Kläger…..
    Wie verhält es sich, wenn jemand fotografiert werden will? An der Europameisterschaft 2008 in Basel posierten drei deutsche Mädels für mich. Sie wollten fotografiert werden und holten mich zu diesem Zweck zu ihnen heran. Darf ich diese Bilder dann online stellen? Bedeutet dieses gewollte Posieren gleichzeitig ein Einverständnis für eine Veröffentlichung? Zum Fotografieren von Bauwerken, Statuen etc.: Gibt es da nicht noch immer die sogenannte Panoramafreiheit (http://de.wikipedia.org/wiki/Panoramafreiheit)? Meiner Meinung darf ich von öffentlichem Grund aus Gebäude so oft und hochauflösend fotografieren und die Bilder nachher sogar verkaufen.

    1. Avatar von Harald Schirmer

      die Aussage „Wo kein Kläger“ hat uns leider gerade in die heutige Diskussion gebracht … Heute wird geklagt
      Panoramafreiheit bedeutet nicht, das der Musterschutz von z.B. Architekten erlischt (leider manchmal) … versuch das mal in London – da wirst Du sehr schnell Bekanntschaft mit Security machen – ganz zu schweigen von Islamischen oder totalitären Ländern… da wird’s richtig heiß (z.B. mit Stativ arbeiten)
      Unser Problem sind ja außerdem auch nicht die „anständigen“ Fotografen, die Fragen oder die Bilder zusenden sondern solche, die nach Peinlichkeiten suchen und diese aus Sensationsgier oder sonstigen niederen Beweggründen anbieten oder hochladen

  2. Avatar von Christian

    Erst mal muß ich sagen dass das Bild mal wieder ein typischer „Schirmer“ ist. Auf dem Punkt im richtigen Moment, wie aus dem richtigen Leben 😉
    Ich schau mir solche Momente immer an und denke mir hinterher, das wäre jetzt ein tolles Bild geworden. Naja ich lerne ja noch…
    So jetzt zu Eurer Diskussion. Im Prinzip ist das Urheberrecht schon nicht schlecht, aber man sollte es mit Maß anwenden. Außerdem stört mich auch das ewige Handyknipsen wenn ich mit drauf bin und dann auf irgend einer blöden FB-Seite mit Kommentar auftauche. Jedoch stört mich in Deutschland auch dass alles immer so haarklein zerlegt und rechtlich geregelt werden muß. Hätte die Bevölkerung nicht den gesunden Menschnverstand verlohren, dann bräuchten wir den Käse doch garnicht, oder?
    Viele Vorschriften -> Denken überflüssig -> Dumme Leute -> noch mehr Regeln um die Dummheit zu regeln ?!?!?
    Natürlich werd ich sauer wenn jemand mit meinen Bildern angibt, bzw. Geld macht. Aber brauche ich da erst ein Gesetz um sauer werden zu dürfen? Früher hats auch ein blaues Auge getan und der Lerninhalt war viel einprägsamer…

    1. Avatar von Christian

      By the way…
      Darf ich dein Bild per Link überhaupt auf Facebook posten?
      Gruß Christian

      1. Avatar von haraldschirmer

        Christian, ich bitte Dich, mir das Bild vorher zu schicken (eMail) – damit ich Deine Frage beantworten kann. Ich sehe das grundsätzlich so, dass jeder, von dem ein Foto veröffentlicht wird – gefragt werden sollte (Ausnahmen sind die „öffentlichen Personen“ bzw. Teilnehmer an öffentlichen Veranstaltung – wie gesetzlich geregelt… wobei ich es eigentlich auch da für gut heißen würde… die Frage ist nur wie man das umsetzen soll.)
        Ich halte das „Recht am eigenen Bild“ für durchaus sehr wichtig.

      2. Avatar von Christian

        Na das oben auf dieser Seite, per dem Facebook-Link!

    2. Avatar von haraldschirmer

      Vielen Dank Christian – es gehört aber auch immer ein wenig Glück dazu, einen Moment zu treffen.
      Grundsätzlich kann ich mich Deiner Meinung anschließen – sehe aber keinen Bedarf, das Faustrecht wieder einzuführen. So bin ich auch der Meinung den Menschen lieber wieder mehr Bildung und Sozialkompetenz zu bringen, als auch noch die letzte Dummheit gesetzlich zu regeln. Dass es mir damit auch sehr ernst ist, kann man ja an unserer Initiative zur Gründung einer Waldorfschule ablesen – einem pädagogischen Bildungskonzept, in dem die berühmten „Soft Skills“, Kultur, Kunst und Sozialkompetenz ganz groß geschrieben werden.

      1. Avatar von Christian

        Wenn ich´s mal mit der heutigen üblichen „Dummheit“ ausdrücken dürfte:
        „Gefälltmirknopsdrück“

  3. Avatar von bogenheimer

    Recht hat er.
    Aber ich muss auch zugeben, dass mir das Streetgeknipse mittlerweile ein wenig auf den Geist geht. Viele fühlen sich mittlerweile berufen und knipsen hemmungslos andere Menschen ab. IPhone macht es möglich und die Hemmschwelle ist gefallen.
    Juri Bogenheimer

    1. Avatar von haraldschirmer

      das ist wirklich ein Phänomen unserer Zeit. Ich finde das auch sehr bedenklich – besonders dann den Umgang mit den Bildern, weil hier einfach kein Berufsethos, wenig Moral und Gewissen oder andere soziale Werte mehr zu greifen scheinen. Ich habe mich aber eher auf einen professionellen oder Künstlerischen Ansatz bezogen.
      Auf alle Fälle danke für Deinen, wie ich finde – wertvollen – Kommentar.

      1. Avatar von bogenheimer

        Harald, ich denke, das es da einen Zusammenhang gibt.
        In den 80er Jahren und früher war doch die Kameradichte auf der Strasse viel viel geringer. Die Unterscheidung zwischen Amateur und Profi war offensichtlich und ich wage zu behaupten, dass man dem Profi mit Erfurcht begegnete.
        Fotografiert zu werden, war ja schon fast eine Ehre. Wogegen es heute eher eine Plage ist, weil man sich nicht fotografiert sonder abgeschossen fühlt.
        Das die Rechtssprechung reagierte hat sicherlich mit der Fülle der Übertretungen zu tun und natürlich mit dem Veröffentlichungsmedium Internet, das diese Übertretungen einfach auch weltweit sichtbar macht.

      2. Avatar von haraldschirmer

        das kann ich vollends unterschreiben – danke

  4. Avatar von laurazeitlos

    Stimmt..aber eine tolle Momentaufnahme!
    LG,Laura

  5. Avatar von Philipp Wiktor
    Philipp Wiktor

    Finde ich auch….
    Sind teilweise schon sehr extrem!

    1. Avatar von haraldschirmer

      extrem würd ich nicht sagen – einfach nicht (mehr) zeitgemäß oder durchdacht – was nicht bedeutet dass ich für deren Abschaffung bin – nur für eine sinnvollere Formulierung / Anwendung

  6. […] dazu in meinem  Fotoblog bildrechte, fotoblog, fotografie, magnum, […]

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