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Hundertwasser Vogelhaus Villa

Eine kleine Anleitung für ein etwas „bunteres“ Vogelhaus. Im Stil von Hundertwasser, dennoch aber praktisch leicht zu reinigen und geeignet für Vögel sollte es sein. Natürlich auch ein Objekt, dass man gerne ansieht und einem Garten eine besondere Note gibt.


Hunderwasser Vogelhaus Villa

Viele Inspirationen bekam ich dafür aus dem Netz – besonders von vogelvillen.com > wer also seine Vogelvilla gleich möchte, bekommt das dort sicher in hoher Qualität und natürlich auch hand-gefertigt. Ich verkaufe keine Vogelhäuser, und wollte als Geschenk etwas eigenes machen…

Diese Anleitung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit dar.

Daten zum Hundertwasser Vogelhaus:

Material:

  • 1 Platte 120 x 60 cm x 6 mm Sperrholz
  • 2 Holzbretter 80 x 20 x ca. 15 mm
  • Holzkugeln in verschiedenen Größen
  • 1 Gewindestange M4
  • 4 Schrauben M4 40 mm lang
  • 4 Schrankgriffe aus Holz mit Gewinde
  • Holzstab ca. 8 mm
  • Diverse Farben –
  • 1 Dose Bootslack
  • schnelltrocknender, wasserfester Holzleim

Werkzeug:

  • Stichsäge
  • Bohrmaschine
  • Holzbohrer 5mm, 8mm, 10mm
  • Schleifpapier 80, 160, 200
  • verschiedene Pinsel
  • Diverse Schraubklemmen
  • Bleistift, Lineal, Zirkel
  • Schraubendreher

Gesamtkosten:

  • ca. 130 €

Zeitaufwand:

  • ca. 8 Stunden

Arbeitsschritte:

Natürlich sollte man sich vorab Gedanken machen, welche Form, Größe und welchen Zweck die Vogelvilla erfüllen soll. In meinem Fall (ein Geschenk) sollte es ein nutzbares Vogelhaus sein, im Stil von Hundertwasser mit einer Größe von etwa 80 cm. Durch die Höhe bietet sich die Möglichkeit im unteren Bereich einen Futterplatz und im oberen Bereich eine Nisthöhle vorzusehen.

Villa aussägen
Villa aussägen

Hundertwasser orientierte sich bei seinen Gebäuden sehr gerne an organische Formen aus der Natur – gerade Linien werden gemieden. Die einfachste Möglichkeit diesen Eindruck zu verwirklichen war die übliche quadratische Form durch übergroße Seitenteile aufzulösen. Vorder- und Rückwand sind gerade, was die Konstruktion enorm vereinfacht. Geschwungene Anbauten und die Farbgebung täuschen darüber schnell hinweg.

Erster Arbeitsschritt ist also die Form der Villa auf das Brett zu übertragen, auszusägen und die Kannten zu schleifen.

Ich habe mich für eine Grundplatte entschieden – das muss natürlich nicht sein, wenn das Vogelhaus auf einem Ständer steht (Schutz vor Katzen ist wichtig)

Im Bild ein erster Probeaufbau der vier Seitenteile – nur mit einer Klemme fixiert >

Aufbau verleimen
Aufbau verleimen

Alle Teile sind in diesem Fall „nur“ verleimt. Natürlich kann man auch über eine verschraubte Konstruktion nachdenken – bisher hat Holzleim mein Vertrauen noch nicht enttäuscht – warum also der Mehraufwand und vor Allem die weiter notwendigen Materialien – besonders, wenn man an eine spätere Entsorgung denkt.

Wie im Bild zu sehen ist es wichtig, schon jetzt die Zwischenplatte einzukleben, auf der die Vögel später nisten können. Diese gibt dem Ganzen nebenbei Stabilität und erleichtert die Montage.

Die Holz-Materialien sind dabei eigentlich Nebensache. Man kann auch alles aus einer Holzart machen, dickere Platten sind aufwändiger zu bearbeiten und haben mehr Gewicht. Das Birkensperrholz war sehr schön zu sägen und es gab wenig Spreißel, die Leimholzplatten gaben die Stabilität.

Achtung beim Bohren des Lochs für den Nistplatz – der Loch-Durchmesser bestimmt die Vogelart, die dort einziehen wird… lieber etwas kleiner!

Wichtig beim Kleben: gleichmäßig auf beide Klebeflächen auftragen, fest anpressen und fixieren. (Auf dem Foto ist der Kleber noch nicht verteilt!)

 

erste Anbauten
erste Anbauten

Im Foto rechts sind bereits die ersten Anbauten angebracht. Der kleine Balkon so wie die „Zier-Stufen“ rechts sind aus Abfallholz – stumpf angeklebt.

Für den Balkon habe ich drei Teile halbrund ausgeschnitten – wobei eines der Teile als Bohrschablone dient. Den Holzstab in 7 Stücke mit je ca. 5 cm schneiden und entgraten. Dann die Bohschablone mit dem 8 mm Bohrer erstellen. Mit einer Ständerbohrmaschine den Anschlag so einstellen, das die Bohrung nicht komplett durch das Holz geht – damit erhält man die „Sacklöcher“. Mit der Bohrschablone dann die Bodenplatte und den „Handlauf“ (obere Platte) bohren. Beim Handlauf den inneren Bogen aussägen. Zum Schluss werden die 7 Stäbe in beide Platten geklebt (Tipp: wer noch Holzdübel übrig hat – das geht auch)

Die Kugeln werden mit dem 5 mm Bohrer durchbohrt und auf die Gewindestange gesteckt – dabei ist es wichtig, dass der Abstand vom Dach und der Bodenplatte zum Durchmesser aller Kugeln passt. Sollte es nicht passen, kann man eine Kugel auch in Scheiben schneiden – und damit genau das notwendige Maß erreichen.

Die Gewindestangen werden in die Senkrechte Platte (Dachvorsprung) und die Bodenplatte eingesteckt – in die dafür vorab gebohrten Löcher 😉
Zur Fixierung wird die Bodenplatte jetzt verklebt.

Abnehmbares Dach zum Reinigen
Abnehmbares Dach zum Reinigen

Beim Dach sollte man darauf achten, das man einmal pro Jahr zum Reinigen in den Nistplatz gelangen kann. Die einfachste Form dabei ist ein Flachdach mit Neigungswinkel, damit der Regen ablaufen kann. Wer viel Zeit und Muße hat, kann natürlich auch ein aufwändigeres Satteldach anfertigen. In meinem Fall habe ich die Rundungen der Grundform aufgenommen und das Dach großzügig überstehen lassen. Die vier kleinen Säulen bestehen aus je einer Holzkugel, einer Holzscheibe und einem Schrankgriff (wie kleine Spielfiguren), die es mit Gewinde zu kaufen gibt – befestigt mit einer langen M4 Schraube.

Auch die Dachverzierungen sind aus Abfallholz und stumpf verleimt

Arbeitsschritt Farbgebung:

Zugegeben, mit etwas mehr Vorbereitung und höheren Ausgaben kann man natürlich noch eine ganze Menge mehr gestalten. So sind „Gold“ und „Silber“ sowie kleine Spiegel eigentlich bei Hundertwasser nicht wegzudenken. Auf der anderen Seite erreicht man damit vielleicht, dass die Vogelvilla eher als „Vogelscheuche“ wirkt, da Vögel meist spiegelnde Flächen meiden… Hier bin ich kein Fachmann – vielleicht gibt es dazu wertvolle Tipps in den Kommentaren 😉

erste Farbgebung
erste Farbgebung
Hundertwasser Stil
Hundertwasser Stil

Der künstlerischen Gestaltung sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt.

Letzter Schritt ist dann die Versiegelung mit Bootslack – zwei Schichten sollten es schon sein, damit das Holzhaus auch wirklich allen Witterungen Stand hält. Dabei zu beachten, dass dieser Lack ca. 16 Stunden pro Schicht benötigt, um zu trocknen – dafür aber sehr dehnbar ist damit sehr lang hält. 

Hier noch ein paar Ansichten der fertigen Hundertwasser Vogelvilla:

Draufsicht
Draufsicht
die Ostseite mit Freiluftbalkon
die Ostseite mit Freiluftbalkon
Die Westseite mit Fenster zum Futterplatz
Die Westseite mit Fenster zum Futterplatz
Die Rückseite
Die Rückseite

 

Linktipps für Nicht-Bastler, die lieber kaufen als selber bauen 😉

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Bedanken möchte ich mich – unbekannter Weise – besonders bei vogelvillen.com – dort bekam ich besonders gute Inspirationen. Es stellt sich auch schnell heraus, das die dort gezeigten Preise absolut gerechtfertigt sind – besonders wenn man die Liebe zum Detail und die Arbeitszeit mit einbezieht! Ich kann also nur empfehlen, wer eine solche Vogelvilla haben oder schenken möchte – dort vorbei zu schaun.

Hier noch ein paar weitere Seiten – teils auch mit Bauanleitungen