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Foto-Trolley Bauanleitung

Wer viel mit professionellem Foto-Equipment unterwegs ist, macht sich schnell Gedanken darüber, welchen Kompromiss er eingeht:

gute Stative sind schwer, verschiedene Objektive brauchen Platz, Zubehör sollte leicht zugänglich aber geschützt sein – was nimmt man mit, und was bleibt zu Hause.

Meist braucht man dann ja dass, was zu Hause liegt

Bereits vor einigen Jahren habe ich mir diese wirklich bequeme „Hilfe“ für lange Fototouren gebaut. Nachdem ich im vergangenen Jahr darüber einen Beitrag geschrieben habe, gab es jetzt immer wieder Anfragen, Einzelheiten zu zeigen. Hier also jetzt die genaue Beschreibung des Foto-Trolleys:

Fototrolley Eigenbau

Ich mache ungern Kompromisse und habe mir deshalb eine flexible, praktische Lösunggebaut, die meine Wünsche erfüllt:

  • mitnehmen, was ich will
  • leicht, leise, stabil, sicher
  • praktische Ablage / Staufach
  • kein Kontakt zu Nässe und Dreck

Bauanleitung und Erfahrungsbericht:

Achtung Werbung: Dieser Beitrag enthält Links und Empfehlungen, die als “Werbung” gelten. Ich habe keine Beziehung oder Vorteile durch die Nennung, keinen Einfluss auf die Seiten und möchte das nur als Service bieten.

Die folgenden Fotos zeigen den Foto-Trolley nach bereits 3 Jahren im Einsatz – es sind also Gebrauchsspuren erkennbar – gleichzeitig aber auch ein gutes Zeichen für die Haltbarkeit und Qualität

Das „Grundprodukt“ ist aus dem Hause „Anderson“ – hier die Produktseite des Trolley

Der Trolley besteht aus dem genannten, gekauften Gestell – sehr leicht, stabil und geklappt gut verstaubar, abnehmbare Gummireifen mit Schutzblechen

Umbau und Detailaufnahmen der Umbauten

Die kleine Aluminium-Platte ist ringsum entgratet um Verletzungsgefahr zu verhindern. Die acht Nieten geben maximalen Halt, bei minimalem Gewicht. Der Fahrradkorb kann mit viel Gewicht (Kamera mit großem Objektiv – ca. 5 kg) belastet werden – die Last zieht nicht an den Nieten, da die Alu-Platte hinter der Haltestange des Trolley’s montiert ist.

Sie bildet gleichzeitig den Anschlag für das Stativ – auch wenn ein größerer Motivkopf montiert ist. Die Klickfix Halterung ist mit vier selbstsichernden M6 Muttern verschraubt. Im Original ist die Rückseite der Klickfix Halterung gebogen um an einen Fahrrad Lenker zu passen. Diesen Teil habe ich abgesägt, um eine gerade Auflagefläche zu bekommen – die Löcher waren vorhanden.

Der Fahrradkorb ist eine perfekte Ablage in Arbeitshöhe ohne der Gefahr das etwas herunterfällt, verschmutzt oder nass (Bei Regen sehr leicht abzudecken) wird  (Hervorragend geeignet besonders für geschützten Objektivwechsel)
Ich hatte auch versuche mit einer Halterung für einen Schirm gemacht – das aber aufgrund von Gewicht, Relevanz und Aussehen wieder verworfen – eine dünne Regenjacke tut’s auch… 

KlickFix Halterung

Mit einem Griff kann der geräumige Fahrradkorb von Rixen-Kaul die praktische Klick-Fix Halterung eingeklinkt werden. Dieses Gespann ist sicher nicht günstig, aber für das mehrere tausend Euro teure Equipment sollte man hier nicht sparen.

Im Bild unten eine ältere Aufnahme, die zeigt, das hier problemlos eine CANON 1D MK III mit 70-200mm 2,8 Objektiv sicher Platz findet – oft liegt darunter auch noch eine Regenjacke, die man auch schnell darüber legen kann, sollte es regnen oder einfach um nicht jedem den Einblick auf den Inhalt zu geben.

Ich denke ja seit Beginn der Umbauten des Trolley’s noch über einen Flaschen- / Getränkehalter nach – konnte mich aber bisher dazu noch nicht… auch wenn es furchtbar praktisch wäre 😉

Stauraum für Ablage oder Objektivwechsel
KlickFix Halterung
Befestigung Alu-Platte

Auf der Suche nach einer stabilen aber flexiblen Ablage für das schwere Stativ, das auch beim überfahren von Randsteinen oder holprigen Feldwegen nicht herunter fallen sollte, wurde ich im Baumarkt fündig. Der schwarze „Becher“ im Bild ist eine Gummischale, die normalerweise zum Anrühren von Gips verwendet wird (Preis: 2 Euro!!).

Die Aluminiumplatte sorgt dafür, dass einerseits der Gummi nicht reißt (was nur mit Schrauben und Beilagscheiben vermutlich passiert wäre) und die Schale leicht oval verformt wird – dadurch passen die Stativ-Füsse perfekt hinein. Die Schale ist so positioniert, dass sie auf der starren (nicht-drehenden) Achse aufliegt.

Stativablage

Es gibt einige Bauanleitungen, an denen das Stativ auf der anderen Seite des Trolleys oder seitlich angebracht ist. Bei diesem Gestell hat sich diese Position als ideal herausgestellt, weil das Gewicht dadurch sehr gut verteilt ist und der Trolley dadurch sehr stabil steht und auch fahrbar ist.

Steckt man nur jeweils zwei der Stativ-Füsse in den „Becher“, kann man auch problemlos zwei Stative transportieren. Im rechten Bild unten sieht man die Befestigung des Expanders mit zwei großen Kabelbindern – weiter unten / verdeckt sind nochmals zwei davon. Erst wollte ich hier ein stabiles Gummi-Band – die Expander haben sich als wesentlich flexibler und günstiger dargestellt.

verstautes Stativ
Expander zur Stativ-Fixierung

ein weiterer Vorteil des Expanders an dieser Stelle ist die „zweit-Funktion“ – er hält perfekt den Deckel der Fototasche unten offen – mit einem Griff. Im Bild unten auch schön zu sehen, der Abstand zum Fahrradkorb ist so gewählt, dass man den Deckel bequem öffnen kann. Ein großer Vorteil dieser Tasche ist, dass nichts herausfallen kann, der Abstand zum Boden ist groß genug um gegen Nässe (und nasses Gras) geschützt zu sein.

Selbst wenn es regnet, gelangt durch den darüber liegenden Fahrradkorb kaum Nässe von oben in die Tasche. Die beiden Seitlichen Taschen sind jedoch nicht voll nutzbar (Ich brauche sie auch nicht) – das sieht man an den beiden schrägen Alu-Rohren – diese bieten der Tasche aber sehr guten Halt. Die Tasche selbst ist hinten mit den zugehörigen Verzurrbändern fest mit dem Trolley verbunden und kann so nie herunterfallen.

Foto-Tasche offen

Mit einem Griff kann man den Griff des Foto-Trolleys in der Hälfte umklappen. So passt das gesamte Paket stehend, problemlos in meinen Kofferraum (Audi A4 Avant) – sollte aber wegen der Räder fixiert werden. Wer einen kleineren Kofferraum hat, kann mit wenigen Griffen die Räder abmontieren, die Tasche abnehmen und den Trolley komplett zusammenklappen.

Alle Anbauten sind so angebracht,
dass sie die maximalen Packmaße NICHT verändern!

Verstaubar

Wie beschrieben ist der Foto-Trolley bereits seit 2009 vielfach erfolgreich im Einsatz… Selbstverständlich bekommt man immer wieder „dumme Sprüche“ – spannender Weise sind es meist die gleichen Leute, die nach längeren Touren plötzlich ganz interessiert nach Herstellern und Bauanleitungen fragen – es ist einfach zu praktisch.

Auch bei Foto-Touren mit vielen Treppen – ich denke z.B. an eine zur Zeche Zollverein – kann man den Wagen relativ gut tragen, da der Griff in der Mitte – direkt über der Tasche sehr stabil ist – hier hat der Hersteller wirklich mitgedacht.

Tipp: der Trolley ist sogar für lange Fahrradtouren geeignet. Er ist mit einem Rückstrahler und Schutzblechen ausgestattet – Seine Seitenstabilität (kippen) ist durch den breiten Radstand wirklich besonders gut… im Gegensatz zu sehr vielen anderen Modellen, die schon beim schrägen befahren von Randsteinen sofort kippen

Stückliste:

  • Royal Shopper Plus Aluminium(AluminiumTrolley Gestell)
  • Fahrradkorb von Rixen Kaul – Shopper Pro Lenkertasche, Fahrradkorb
  • Klick-Fix Lenkradadapter
  • Gipsanrührbecher aus Gummi und kleine Aluminiumplatte zur Befestigung
  • Aluminiumplatte als Halterung für den Fahrradkorb
  • Gummi-Expander zur Fixierung des Stativs
  • Fototasche von LowePro – Magnum AW 400
  • ein paar Schrauben, Muttern und Nieten

Damit wünsche ich allen viel Freude beim Nachbauen oder eigene Ideen entwickeln und hoffe ein wenig dabei geholfen zu haben. Einem Freund, den ich ebenfalls davon überzeugen konnte nutzt ihn übrigens mit zwei nebeneinander stehenden Objektivköchern (sehr große Objektive) und ist seitdem mit wesentlich sicherer unterwegs – weil keiner mehr über die Taschen fällt.

Dann hier noch eine Empfehlung: Schaut doch mal bei Taschenfreak.de vorbei – eine tolle Seite mit super Übersicht zu Taschen, Trolleys, Firmen – mit vielen Fotos und Berichten – ich habe mir viele Anregungen besonders vom Umbau von Ingo Cordes (Hochzeitsfotograf) geholt

Ich freue mich natürlich wie immer über Eurer Feedback, Tipps und Erfahrungsberichte.