Kreislaufwirtschaft – Natürlich!

Gedanken die Lust machen sollen zu recherchieren und ins „Zukunft gestalten“ zu kommen – individuell oder gerne im Netzwerk! Auch wenn der Großteil dieses Beitrags erst einmal nachdenklich macht – versprochen gegen Ende des Textes wird es immer hoffnungsvoller!

Es geht um Wachstum, Stellschrauben für Profit und wohin uns ein bisher erfolgreiches System jetzt führt: einen Systemwechsel.

Das für mich Spannende und Hoffnungsstiftende daran ist, das wir für ein mögliches nächstes Wirtschaftssystem (das auch noch sehr natürlich ist) bereits einen reichen Werkzeugkasten und Erfahrungen haben, die wir „nur noch“ umsetzten müssen.

Oft habe ich mich in den letzten Jahren gefragt – bin schier verzweifelt – warum unsere modernen Methoden, Formate, Organisationsformen, trotz beeinddruckender Erfolge nicht viel schneller und mehr genutzt werden. Spoiler: Weil es Werkzeuge für ein anderes Wirtschaftssystem, die Circular Economie sind.

Während im linearen Wirtschaftssystem der Wettkampf gegeneinander, Egoismus und Vereinfachung vorherrschende Erfolgskriterien sind, werden moderne Führungsformen, Vernetzung, Diversität, Nachhaltigkeit und Sinn in einem ganzheitlich-zirkulären System erfolgsentscheidende Grundlagen. Das schöne daran – diesmal, können wir alle davon profitieren!

Neugierig – ich hoffe, los gehts

Die Natur macht es uns vor:

Alles in der Natur ist Nahrung für etwas anderes.
Der „Abfall“ der einen ist die Ressource der anderen.
Kreisläufe schließen sich vollständig,
und das System ist selbsterhaltend und nachhaltig.

In der Natur gibt es keine Deponien – nur endlose Kreisläufe.

Unser lineares Wirtschaftssystem

Unser aktuelles Wirtschaftssystem – weltweit – wird als „Linear“ bezeichnet.

Rohstoffe gewinnen → Produkte herstellen → nutzen → wegwerfen

Dieses Modell wird auch „Take-Make-Waste“ oder „Wegwerfwirtschaft“ genannt. (schon im Namen wird klar, dass das keine nachhaltige Idee ist.)

so bequem - für eine kleine Gebühr ist unser Müll "einfach weg"
Am Ende unseres Wirtschaftssystems: Mülldeponie

Es ist eine Einbahnstraße: Ressourcen fließen nur in eine Richtung – vom Abbau bis zur Mülldeponie, ohne Rückführung in den Kreislauf. Auch wenn unser Planet riesig ist, wenn das 8 Milliarden Menschen so machen, ist jede Ressource endlich.

Unser persönliches „Wirtschaftssystem“

Zu einfach wäre es zu sagen, was kann ich da schon ändern? Natürlich – fast alles. Niemand verlangt von uns Dinge zu kaufen und teils ungenutzt wegzuwerfen. Der Preis bestimmt, wie wir mit Dingen umgehen. Dr. Fabian Takacs, Kreislaufwirtschaftexperte erklärt es recht einfach:

„Niemand wirft eine kaputte Rolex Uhr weg,
Kleidung schon.“

Es ist so bequem den Kaffee im Wegwerfbecher im Coffeeshop mitzunehmen (anstelle ihn zu Hause in Ruhe aus einer Tasse zu trinken)*. Es scheint so normal einer „Fast-Fashion-Mode“ folgend Kleidung stetig – ohne das sie unbrauchbar wäre – zu ersetzen. Mir geht es nicht um den erhobenen Zeigefinger, um Schuldzuweisung, sondern einen Moment der Reflektion: Ich entscheide mich jeden Tag – viele male – ob ich ein Vorbild für Verschwendung oder für Nachhaltigkeit sein möchte.

Werfen wir Dinge weg, weil sie „unbrauchbar“ sind? (KI Bild- Firefly)

Recycling – ein erster Schritt

Recycling

Recycling ist so alt wie die Menschheit (mindestens, weil es eigentlich die natürlichste Form der Widerverwendung ist) 1970 wurde „der Menschheit“ wohl erstamlig im großen Stil bewusst, dass das so nicht weiter gehen kann. Ein erster „Earth Day“ in den USA führte zur Einführung des Recycling-Symbols (die drei Pfeile im Dreieck). In den 80er Jahren kamen Pfandsysteme, gelben Säcke/Tonnen in Deutschland (Duales System, 1991) und weltweit immer mehr gesetzliche Recycling-Vorgaben dazu.

Hier eine „historische“ Aufzeichnung, ein Bericht zum ersten Earth Day in USA vor über 50 Jahren:

https://youtu.be/WbwC281uzUs?si=f_iUttiryQIRnk2Y

Respektloses Wachstum der Wirtschaft

Das lineare, hierarchische System hat diverse Fehler, neben dem schnellen Wohlstandswachstum, das es – meist westlichen – Ländern gebracht hat.

Ohne Wachstum (womit am Ende mehr Profit gemeint ist) geht es nicht!? – so erklären es uns fast täglich Wirtschaft und Politik. Im bestehenden Wirtschaftssystem ist das wohl auch richtig, es gibt aber auch andere Wirtschaftssysteme (z.B. Kreislaufsystem – dazu später mehr), in denen diese Aussage falsch ist. Aber sehen wir uns zuerst das vorherrschende Dilemma an.

Unternehmen* müssen profitabel sein,
sonst macht es keinen Sinn, Zeit oder Geld zu investieren.

Wachstum - Profit

Was sind also die relevantesten Stellschrauben um profitabel zu werden?

1. Preis

Die scheinbar mächtigste Stellschraube. Selbst kleine Preiserhöhungen (z.B. 1-5%) fließen oft direkt in den Gewinn, da die Kosten gleichbleiben. Die Wirkung ist sofort spürbar. Klappt nur, wenn die Konkurenz klein oder weit weg ist – in einem globalen Markt – und vor Allem bei digitalen Produkten und Services, wird es immer schwerer Preise zu beeinflussen, da Mitbewerber überall und „ganz nah“ sind.

Irgendwie ist es flächendeckend gelungen (bis auf wenige Ausnahmen), auch den Preis von früheren Verknüpfungen wie Qualität, Langlebigkeit, Sinnhaftigkeit (löst ein echtes Problem) zu entkoppeln und diese an künstliche Trends, Upgrade-Schleifen oder Marken-Influencer zu hängen.

2. Fixkosten senken

Der Klassiker, immer wenn es nicht so gut läuft: Miete, Reisekosten, Fortbildung, Gehälter, Verwaltung – diese Kosten fallen unabhängig vom Umsatz an und werden als erstes reduziert. Jeder gesparte Euro erhöht direkt die Marge. Durch Globalisierung ist man auch nicht mehr auf das „teure“ Personal im eigenen Land angewiesen. Positiv betrachtet hatte die Verlagerung „nach Osten“ den Effekt, das in all diesen Ländern nach und nach auch der Lebensstandard durch die neuen Einkommen gestiegen ist.

Objektiv betrachtet, haben wir Länder, denen es (noch) nicht so gut ging schamlos ausgenutzt. Da es inzwischen weltweit immer mehr „schützende Gesetze“ gibt, greifen Konzerne immer tiefer in die -leider oft menschenverachtende- Trick-Kiste, um diese Kosten zu senken – die großen Beratungshäuser scheinen hautpsächlich darauf fokusiert.

Der „Urvater des Managements“ Peter F. Drucker sah übrigens die soziale Verantwortung als einen zentralen Bestandteil des Managements. Für ihn war Management keine rein ökonomische Disziplin, sondern eine gesellschaftliche Funktion mit ethischem Kern.

3. Materialkosten/Einkaufskonditionen

Wenn man selbst nicht sparen kann, deligiert man es. Bessere Lieferantenverträge, größere Mengen, alternative Materialien, oder eben respektlose „Varianten“ die Preise im Einkauf oder bei Partnern zu drücken.

Antiker Schrank, der mehrere Generationen hält, repariert werden kann und später rückstandsfrei verrottet

Kosten: 1000 Euro
hält: 300 Jahre

Moderne Aufbewahrung, Plastik (Erdöl), bricht beim Auspacken, kaum Reparatur möglich,bald weggeworfen wird,Umweltbelastung als Müll

Kosten: 20 Euro
hält: Monate

Wer sich wundert, warum immer zuerst die Lieferanten Stellen streichen, muss nur die Wertschöpfungskette eines Produkts verfolgen und wird besonders am Anfang „Missstände“ finden. Dort wo Wissen, Material oder Service „austauschbar“ ist, kann mit Wettbewerbsdruck am meisten erreicht werden – Eine begründete Angst, die mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz jetzt auch in bald jeden Beruf wirken wird.

4. Produktivität steigern

Mehr Output mit gleichem Input: Prozessoptimierung, Automatisierung, Verschwendung eliminieren (lean). Die Digitalisierung hat hier unglaubliches beschert – durch „schneller, mehr in kürzerer Zeit“ verbessern sich gleichzeitig Kosten und Verkaufsmenge. Das war mit physischen Produkten noch limitiert, mit digitalen Services ist das exponentiell skalierbar, da es scheinbar keine Ressourcenlimitierungen, Zeitversatz oder Absatzbeschränkungen gibt.

Selbst beschäftige ich mich mein ganzes Berufsleben damit, Abläufe zu verbessern – allerdings ist es mir wichtig dabei, sinnhaft und Werte-basiert, man könnte es auch Gemeinwohlorientiert vorzugehen. Es ist effizienter und viel einfacher, Blogbeiträge per KI zu erzeugen, Führung als Diktator auszuüben oder Lösungen ohne Betroffene einzubinden zu schaffen, aber respektlos und unmenschlich – und in meinen Augen nicht nachhaltig.
Es gibt noch unzählige Bereiche in denen wir optimieren können, Verschwendung verhindern und Müll vermeiden – und davon können alle profitieren.

5. Produktmix optimieren

Fokus auf Produkte/Dienstleistungen, die besonders viel Geld versprechen, unprofitable Bereiche reduzieren oder einstellen. Klingt super in der freien Wirtschaft, ist fatal, wenn es um Dienste an der Allgemeinheit geht.

verlassener Bahnhof
Image by Jim Black from Pixabay

Warum fährt keine Bahn mehr aufs Land, gibt es vielerorts immer noch kein Internet? Warum gibt es keine Filliale mehr im Ort, warum gibt es früher sehr wirksame Medizin nicht mehr? Weil der Betrieb oder der Verkauf unwirtschaftlich war – verständlich. Hier kommt der Staat ins Spiel und muss seiner Sorgeverfplichtung gerecht werden und sicherstellen, das es in dem ihm verantworteten Land dennoch flächendeckend fairen Zugang gibt.

6. Nutzungsdauer reduzieren: „Geplante Obsoleszenz“

Gab es für die ersten fünf Möglichkeiten durchaus positive Effekte für alle Beteiligten, müsste dieser stetig wachsende „Hebel“ gesetzlich verboten werden. Etwa seit den 80er Jahren hat sich das Streben vieler Organisationen nach der besten Kund*innen-Lösung, nach bester Qualität und Haltbarkeit aus „wirtschaftlichen Gründen“ umgedreht.

geplante Obsolestzenz - kaputt by Design
geplante Obsolestzenz – kaputt by Design

Nicht nur das alles immer „billiger“ produziert wird, ausgelagert, schlechtere Materialien verwendet… (siehe oben), es entstand diese neue „Kompetenz“, Produkte und Services so zu bauen, dass sie möglichst schnell unnutzbar werden (idealerweise kurz nach der gesetzlich vorgeschriebenen Garantie)

Hier eine Liste des breiten Spektrums, wie man „Verschwendung“ systematisch einbaut:

  • Bewusst eingebaute Schwachstellen oder minderwertige Bauteile („Sollbruchstellen“)
  • Produkt ist so konstruiert, dass es nach einer bestimmten Zeit ausfällt (Drucker?)
  • Software-Updates werden eingestellt (oder Zwang in Abo-Modelle)
  • Ersatzteile nicht mehr verfügbar (Haushaltsgeräte)
  • Reparatur unmöglich oder unwirtschaftlich teuer gemacht (Elektrogeräte)
  • Neue Modelle mit marginalen Verbesserungen (Smartphones)
  • Aggresive Mode und Design-Änderungen, Soziale Erwartung, das Neueste zu besitzen (Marketing)
  • Inkompatibilität mit neuen Standards

Versteckte Kosten

In diesem linearen Wirtschaftssystem wurde erreicht, das nur die „offensichtlichen Kosten“ im Preis enthalten sind:

  • Rohstoffe und Materialien
  • Produktion (Energie, Arbeitskraft, Maschinen)
  • Transport und Logistik
  • Verpackung
  • Vertrieb und Marketing
  • Gewinnmarge

Zudem wurden durch globale Lobby-Arbeit einige dieser Posten stark subventioniert (Rohstoff-Abbau läuft nach wie vor vielerorts wie in früheren Kollonien mit moderner Sklaverei und Kinderarbeit, Transport erhält Unsummen von der Ölindustrie „um den Motor am laufen zu halten“)

Was jedoch im Kaufpreis nicht enthalten ist (man nennt es „externalisieren“) sind die folgenden Posten:

  • Umweltschäden: Verschmutzung von Luft, Wasser, Boden
  • CO₂-Emissionen und Klimawandel-Folgekosten
  • Ressourcenabbau: Zerstörung von Ökosystemen, Biodiversitätsverlust
  • Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung
  • Abfallentsorgung und Recycling-Kosten
  • Gesundheitskosten (durch Schadstoffe, Arbeitsbedingungen)

Wenn Sie einen alten Reifen in den Wald werfen, müssen Sie hoffentlich damit rechnen, dass Sie die Entsorgung und Stafe zahlen. Wenn ein Atomkraftwerk, eine Chemie-Raffinerie abgebaut werden muss, oder eine Färberei in Indunesien aufgeben muss, haben es diese Verantwortlichen (oft mit politischer Deckung) geschafft, die Kosten (und Strafen) auf die Allgemeinheit abzuwälzen.

Wir alle müssen dafür bezahlen,
was Einzelne reich gemacht hat.

Die Natur bezahlt übrigens nicht dafür, es sind die Lebensformen, die mit den Schäden nicht mehr umgehen können und aussterben – am Ende also auch wir. Lineares Wirtschaften, wo am Ende Müll, Chemie, Strahlung etc. diesen Planeten versaut, ist grundlegend Respektlos – vor Allem künftigen Generationen gegenüber.

Kinderarbeit
Kinderarbeit Image by PublicDomainArchive from Pixabay

Wie oben schon beschrieben gibt es aber auch andere Verantwortungen, die eingepreist werden müssten – z.B. Soziale Kosten wie

  • Arbeitsbedingungen (faire Löhne, Sicherheit – toll ein T-Shirt für 2,00€ kaufen zu können, vermutlich würden wir in einer solchen Fabrik niemals arbeiten wollen);
  • Menschenrechte in der Lieferkette (viele nervt das Lieferkettengesetz – im Kern soll es Transparenz über die Ausbeutung aller Beteiligten schaffen – wir beklagen uns über bürokratischen Mehraufwand, der – hätte man rechtzeitig digitalisiert – problemlos möglich ist)
  • Gesellschaftliche Auswirkungen (z.B. Verdrängung lokaler Gemeinschaften – was früher miteinander erledigt wurde, weil für Einzelne zu teuer, erledigen jetzt Maschinen… und wir fühlen uns sinnlos und einsam. Eigentlich gemeint sind damit natürlich auch funktionierende Dorfgemeinschaften, die durch Kapitalismus gegeneinander in den Wettbewerb geschickt werden).
  • Lebenszykluskosten (Verbrauch während der Nutzung), Energieverbrauch und wenn möglich Reparatur und Wartung sowie End-of-Life: Entsorgung, Recycling oder Kompostierung.

Um eine ganzheitliche Rechnung zu machen, müssen also all diese Kosten mit eingerechnet und bezahlt werden.

Beispielrechnung für ein Smartphone, das bei 3-jähriger Nutzung und allen versteckten Kosten (Die „KI“ Zahlen sind sicher falsch, aber man bekommt ein Gefühl, was alles eingepreist werden muss) müsste man statt ca. 750€ mit über 1100€ rechnen.

Rechnung der KI Claude für „Gesamtkosten“

Wie sieht es bei einem T-Shirt für 2,00€ aus? Hier die Liste der Kosten nur für Umwelt und Soziale Wirkungen:

Umweltkosten: 12,80 Euro
Soziale Kosten: 14,00 Euro

Ohne die Kosten der T-Shirt Nutzung steigt der eigentliche Preis von 2,00€ auf 30,20 € nimmt man End-Of-Life Kosten dazu.

Bleibt zu hoffen, dass diese T-Shirt mindestens 50 Trage-/Waschzyklen übersteht (unwahrscheinlich) und somit lange getragen werden kann – und nicht, weil es ja keine Rolex ist, beim ersten Fleck, Loch oder verblassten Farben im Müll landet.

Ob die individuellen Preise, die KI hier vorschlägt stimmen, kann ich nicht herausfinden – was aber klar ist, für 2 Euro kann all das nicht erledigt werden. Und das gilt für T-Shirts genauso wie für Kaffee-Becher, Strohhalme (ja es macht bei genauerer Betrachtung viel Sinn auch die wiederzuverwenden), Elektrogeräte, Deko-Artikel und eigentlich alles, was wir kaufen.

Und dazu kommen Kosten für Materialien, Transport und Werbung etc. Natürlich kann ich die einzelnen Posten alle anzweifeln, nur wissen wir auch – eine „wilde Liste“ von Effekten:

  • ein Tropfen Öl verschmutzt eine komplette Badewanne voll Wasser
  • Microplastik ist überall auf dem Planeten
  • wir geben immer mehr Geld aus für Filter (wir, nicht die Verursacher)
  • es braucht mehr Klimaanlagen, Lüfter, Heizungen
  • Versicherungen werden immer teuerer wegen der Umwelt-Katastrophen-Folgekosten
  • Migration und Flucht sind eine direkte Folge von Ausbeutung und Klimawandel
  • … am Ende zahlen wir das alles … und unsere Kinder und Enkel

Es geht auch anders – ganz natürlich

Wie so oft zeigt uns die Natur, wie der „Lebenszyklus“ in einer „Schicksalsgemeinschaft“ (Wir auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen) auch aussehen kann: Kreislaufwirtschaft „Circular Economy“

Der natürliche Kreislauf funktioniert nach dem Prinzip: Es gibt keinen Abfall.

Konkret:

FotoSchirmer
  • Pflanzen wachsen mit Hilfe von Sonne, Wasser und Nährstoffen aus dem Boden
  • Tiere fressen Pflanzen oder andere Tiere
  • Organismen sterben und werden von Bakterien, Pilzen und anderen Zersetzern abgebaut
  • Die freigesetzten Nährstoffe gehen zurück in den Boden
  • Neue Pflanzen nutzen diese Nährstoffe zum Wachsen

Eigentlich ist alles in der Natur in Kreisläufen organisiert:

  • der beschriebene“kurze“ Kreislauf des Lebens
  • Tag-Nacht Kreislauf und Jahreszeiten
  • Biorythmus, Mondphasen und Populationszyklen
  • Wasserkreislauf über Verdunstung und Abregnen
  • auch Naturkatastrophen scheinen einem Kreislauf von Zerstörung und Erneuerung zu folgen
  • selbst Galaxien kommen und gehen – wobei die „Energie“ nie „verschwindet, nur umgewandelt wird

Die Idee von Kreisläufen
scheint sich also seit Milliarden von Jahren
überall erfolgreich zu behaupten.

Menschen haben auch schon in der Antike Materialien wiederverwendet, weil Ressourcen knapp und wertvoll waren. Metalle wurden eingeschmolzen, Textilien zu Lumpen verarbeitet, organische Abfälle kompostiert. Bis vor ca. drei Generationen, waren wir auch ein Teil dieser Kreisläufe und zumindest viele „Völker“ haben ihren Teil der Verantwortung für Nachhaltigkeit und Bewussten Umgang mit Ressourcen getragen.

Kreislaufwirtschaft
https://www.europarl.europa.eu/topics/de/article/20151201STO05603/kreislaufwirtschaft-definition-und-vorteile

Es ist Zeit für ein neues Kreislauf-Wirtschaftssystem

Circular Economy ist kein
Megatrend – es ist eine
existenzielle Notwendigkeit.

Schreiben die Autor*innen im Kapitel Der Wegweiser in die Circular Economy

Kreislaufwirtschaft ist nicht einfach ein neues Recycling Projekt. Es beginnt bei einer nachhaltigeren Bewirtschaftung, intelligenterem-nachhaltigen-reparierbaren Design, neuen, lokaleren Vertriebswegen, längeren Nutzung, ShareConomy – also gemeinsame Nutzung ist Teil davon… Es bietet unzählige neue Arbeitsplätze, sinnvolle Tätigkeiten auf die Menschen stolz sein können, Gemeinschaftserlebnisse und Beziehungen – da Circular Economy kein Ego-System ist. Es klingt SO gut um Wahr zu werden!

Im Hansen Verlag ist das Buch Der Circular Economy Navigator erschienen – wie in verschiedenen Podcasts bereits eingeführt hilft uns darin Dr. Fabian Takacs und die Mitautor*innen dieses System zu verstehen und Wege dorthin aufzumachen

Hier ein hörenswerter Podcast:

Es ist Zeit, sich individuell, in der Familie, im Verein, politisch und vor Allem in Organisationen mit Kreislaufwirtschaft zu beschäftigen.

Selbst ist mir Nachhaltigkeit sein vielen Jahren ein essentielles Anliegen mit unzähligen Projekten, Verhaltensveränderungen und Initiativen. Dieser Blog hier ist voll davon – auch wenn nur ein kleiner Teil bisher dokumentiert ist. Das möchte ich jetzt deutlich steigern.

Es gibt so viele Möglichkeiten im Bereich Konsum, Energie, Wohnen, Mobilität, Ernährung, Achtsamkeit… sinnvolle Entscheidungen zu treffen, sich umsichtiger und respektvoller zu verhalten – und darüber zu sprechen. Es sind inzwischen so viele, die mit guten Beispielen vorangehen.

Wir erleben doch gerade alle, wie kaputt und oft sinnfrei unsere Wirtschaftssystem geworden ist. Es gibt immer mehr Verlierer als Gewinner und die Zukunft sieht kaum besser aus, ganz im Gegenteil. Zeit also ein paar Schritte zurückzutreten und sich das ganze Bild und unsere Möglichkeiten anzusehen.

Kreislaufwirtschaft ist sicher im ersten Schritt eine Investition in Lernen, Experimentieren – aber schon auf einer gesunden Basis mit viel Erfahrung – wir müssen nicht mehr alle Fehler selbst machen. Das Internet ist voll von guten Ideen und Erfolgen, die nicht nur nachhaltiger sind, sondern auch ein „besseres Leben“ erwarten lassen. Es gibt auch Vieles, was wir tun können, das „nichts oder nur wenig“ kostet – damit können wir beginnen und mit der Freude darüber die nächst-größeren Themen angehen.

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