Harald Schirmer - es kommt nicht nur darauf an, was wir tun, sondern WIE wir es tun!

Zukunftstag Keynote – Paderborn

Eine große Stadt- und Kreisverwaltung (1400 Mitarbeitende/130 Führungskräfte) in die oder in der Transformation zu begleiten ist eine große Aufgabe.

Eingeladen waren wir zum 3. Zukunftstag „Lebenslanges Lernen“ in den großen Hörsaal der Universität Paderborn:

Die Organisatoren Thomas Wassong und Jan Rudnick luden dafür alle Führungskräfte, Tobias Fenneker als Moderator und neben internen Beitragenden drei externe Speaker ein:

Jost Kobusch der uns als junger Extrem-Bergsteiger mit GänseHautMomenten, multimedialer Show und Nah-Tod-Erfahrungen sehr intensiv die Themen „Experimentieren, Reflektieren, Feedback und Lernen“ näher brachte. Auch seine Beschreibung von „unbewussten Inkompetenz“ hin zur „bewussten Kompetenz“ war wirklich hörenswert… wer möchte, er schreibt Bücher und hat ein kostenloses eBook (Warum harte Arbeit oft Zeitverschwendung ist) https://jostkobusch.de/buch

Zukunftstag Lebenslanges Lernen Paderborn

Prof Dr Max Happel mit klaren Zusammenhängen aus der Gehirn-orientierten Human-Medizin – was wir brauchen um zu lernen, zu vergessen und gleichzeitig mit ein paar „FakeInfos“ aufgeräumt.

Besonders spannend, wie wir unser Gehirn in den Lernmodus versetzen: „Erwartung enttäuschen“ > Dopamin ausschütten > Neuabgleich Erleben/Erwartung … stark verkürzt

Und das unser Gehirn nicht „auf Input wartet“ um aktiv zu werden, sondern selbst ständig neue „Dinge“ versucht… zumindest im „on“ Modus 😉

Das es zum Lernen einen verknüpfte EMOTION braucht, wurde nochmal sehr deutlich.

Für mich super erhellen, da sich unsere beiden Vorträge durch die wissenschaftliche und praxiserprobte Perspektive perfekt ergänzten. (Es ist mir immer eine große Freude, wenn ich erfahre, dass es eine wissenschaftliche Erklärung dafür gibt, warum einige meiner Formate oder Methoden so gut funktionieren)

In meinem Beitrag konnte ich ein wenig „Aufrütteln“, wie nah Veränderung gerade im klassisch-hierarchischen, Vorschriften/Gesetzes-orientierten Bürokratismus ist.

„Je genauer sich ein Prozess beschreiben lässt, um so unwahrscheinlicher ist es, das er künftig noch von Menschen erledigt wird“

Standardisieren > Digitalisieren > Automatisieren > Algorithmus > AI

Konnte man sich Früher noch darauf berufen, dass es im Prozess doch viele „Varianzen“ gibt, ist in der oben beschriebenen Transformationskette spätestens seit Künstlicher Intelligenz (AI) auch dieser „Schutz“ stark in Frage gestellt.

Wenn aber ein Großteil der administrativen Aufgaben einer Verwaltung von Algorithmen, AI oder Robotern ausgeführt wird – was machen dann die Menschen? Und genau da kommt LERNEN ins Spiel. Irgendwer muss die AI ja als Werkzeug (richtig) einsetzen und dafür sorgen, dass die Ergebnisse von qualitativ hoher Relevanz sind. Das braucht Expertise und vor Allem Generalistentum – Weitblick, emotionale Intelligenz, ethische und moralische Stabilität etc. Es gibt also noch genug zu tun – und wirklich Relevantes sowie Sinnvolles – Formulare ausfüllen, Daten übertragen, Anfragen beantworten, Bescheide verschicken oder kontrollieren… wohl eher nicht mehr.

Schirmer auf dem Tisch - Change beginnt bei mir!
… auf dem Tisch – ein kleines bisschen Welt verändern
Foto: Kreis Paderborn

Anhand von diversen Beispielen stellte ich vor, was jede/r Einzelne ganz konkret tun kann, um „fit4today“ zu sein – raus aus dem ÜberforderungsFrust und rein in eine positiv geladene, mit Wertschätzung garnierte LernLust zu kommen. Das #SocialMedia Lernfrühstück fand dort genauso Platz, wie Microlearning oder Lernzeit-Tipps.

Auch über die Wichtigkeit von Selbstwirksamkeitserfahrung durch Beteiligung, Transparenz und Verantwortungsübergabe war ich mir mit Max Happel sehr einig…

Zudem noch eine Aufschlüsselung, wo man Lernen „neu entdecken“ oder integrieren kann – bzw. was es im Kontext von Dynamik und Komplexität bedeutet:

Lebenslanges Lernen
Lebenslanges Lernen

Natürlich gab es auch hier wieder den Klassiker:

„Wir lernen doch eh den ganzen Tag…“

Dazu hier ein paar Inspirationen: „Ja schon, aber nichts Großes“

Auch die sehr positive Unterstützung des Events und der Lernreise durch den Landrat Christoph Rüther möchte ich nicht unerwähnt lassen – wie wichtig es ist, gerade beim Thema Lernen einen guten Sponsor zu haben, sollte bekannt sein.

Herzlichen Dank an das Orga-Team und die Führungskräfte, dass sie mir die doch recht deutlich angesprochenen Elefanten im Raum nicht übel genommen haben… Change fängt bei mir an! Ein Weckruf, wenn er nicht destruktiv ist, kombiniert mit praxisnahen Beispielen, was möglich ist – wirkte auch hier wohl nach:

„Für den nötigen Funken Irritation sorgte Harald Schirmer, der uns auf beeindruckende Weise aufzeigte, dass Veränderungen und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, bei uns selbst beginnen. Der Mut, Konventionen zu brechen, ist entscheidend für echten Fortschritt.“

Der dritte Vortragende war dann ein Mann der Praxis: Harald Schirmer. Er konnte zum einen durch seine erfolgreichen Projekte aber auch durch seine Art als „trusted irritator“ den Elefanten im Raum anzusprechen das Publikum fesseln.

Und der Impuls von Harald Schirmer, dass Veränderung bei uns selbst beginnt, regt zum Nachdenken an: Wann bin ich zuletzt bewusst einen neuen Weg gegangen – und was habe ich dabei gelernt?

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