Harald Schirmer - es kommt nicht nur darauf an, was wir tun, sondern WIE wir es tun!

warum SOCIAL media?

Dilemma für Vorgesetzte
Dilemma für Vorgesetzte
Foto: © Syda Productions – Fotolia.com

oder: die „soziale Kraft“ im Enterprise 2.0

Laut Wikipedia meint „sozial“: gemeinnützig / hilfsbereit – und genau da liegt schon das Problem für unsere „Leistungsgesellschaft“. Unser Bildungssystem trimmt uns auf persönliche Höchstleistung, Zielerreichung, Qualitätssteigerung und Effizienz-Optimierung. Wer aber gemeinnützig oder hilfsbereit ist, wird in einer ersten Folge die Ihm/Ihr gesetzten direkten Ziele weniger schnell erreichen können.

Gemeinnützig hat „Andere“ im Fokus und „das große Ganze“ – viel weniger den eigenen Erfolg, Karriere oder Konkurrenzkampf.

Daraus folgt natürlich, das Menschen, die aufgrund Ihrer (oder der Ihres Teams, Abteilung..) eigenen Leistung beurteilt werden, Social Media ablehnen „MÜSSEN“ – es bedeutet schlicht eine schlechtere Einstufung, weniger Geld oder Karriereverzögerung.

Damit sind Führungskräfte heute im Dilemma!

Wenn ein Unternehmen also Social Media wirklich will, ist es womöglich sinnvoll, die Zielvereinbarungen der Mitarbeiter zu verändern.

Welche positiven Effekte gibt es also, die den Einsatz von Social Media – und damit eine sehr gute Rechtfertigung für „Gemeinnützigkeit und Hilfsbereitschaft“ darstellt?

 

In Social Media kein Gegensatz mehr
In Social Media kein Gegensatz mehr
Foto: © iQoncept – Fotolia.com

Zusammenarbeit auf einem anderen Level:

Im Rahmen Ihres Projektes arbeiten Sie mit neuen Kollegen zusammen. Die Person ist erst einmal fremd – der „klassische Eisberg der Kommunikation„: wenig Objektivität, viel Subjektivität (Persönlichkeit, Konflikte, Gefühle) – es dauert einfach bis man sich „zusammenfindet“ und ein gutes Team wird.

Je mehr Sie aber über Ihr Gegenüber – schon vorab – erfahren können, um so kürzer wird diese „kennenlern-Zeit“. Sie haben dann bereits erlebt (Inhalt, Bilder, Empfehlungen, Kommentare…), was dem/der Anderen wichtig ist, welche Hobbies, welche anderen Projekte im Fokus stehen, auch die Art und Weise wie mit anderen Kommuniziert wird – ist transparent(er), auch die Häufigkeit.

Sie können den neuen „Partner“ bereits besser einschätzen, bevor das erste Wort gewechselt ist- man geht anders „auf einander zu“.

 

man kann es nur erleben: Foto: © ferkelraggae - Fotolia.com
man muss es ERLEBEN
Foto: © ferkelraggae – Fotolia.com

Der Erfolg kommt mit einer Investition und dem „Machen“:

Wer schnelle Erfolge mit Social Media verspricht, wird enttäuscht werden. Viele schreiben über Social Media, teilen Ihre Erfahrungen mit, erklären, was geht und was nicht. Dennoch bin ich überzeugt, dass jeder einzelne diese Erfahrungen selbst machen muss, um diese Veränderung mit dem notwendigen Kommitment anzugehen.
Es bedarf einem initialen Aufwand, der ernst genommen werden muss, der längerfristig ist und nicht sofort Ergebnisse produziert:

Sie müssen Ihr „Profil“ erstellen, eine online-Identität aufbauen, dann ein sinnvolles Netzwerk aufbauen und pflegen und im nächsten Schritt „FÜR ANDERE“ Mehrwert generieren.

[box type=“tick“ style=“rounded“ border=“full“ icon=“none“]Sharing beginnt mit GEBEN![/box]

Erst nach einer Weile können Sie auch von anderen erwarten, etwas zurück zu bekommen (Crowd Sourcing). 

Je größer und gepflegter Ihr Netzwerk ist, um so schneller bekommen Sie dann wertvolle Rückmeldungen, erfahren wichtige Details früher und umfassender, können Aufgaben delegieren – aber es bleibt immer ein Geben und Nehmen. Das Level der Investition hängt natürlich davon ab, welche Aufgaben und Funktionen man hat.

 

[box type=“info“ style=“rounded“ border=“full“ icon=“none“]Die „Währung“ in Social Media ist „Anerkennung“
Likes, Empfehlungen, Kommentare, Beteiligung, Wertschätzung.[/box]

 

Er Sie ist eine/r von uns!

Vielleicht liegt es ja in unseren Genen, das wir Menschen, die etwas mit uns „gemeinsam“ haben, wesentlich sympathischer finden, schnelleren Zugang finden oder eben viel persönlicher kommunizieren. Ich finde es immer wieder überraschend, wie schnell sich das Interesse an anderen Menschen und deren Verhalten ändert, wenn man in „Kennenlern-Aktionen“ „Ice-breakern“ oder eben auch über Social Media – mehr über die/den Andere/n erfährt.

schneller gemeinsam mehr erreichen Foto: © goodluz - Fotolia.com
schneller gemeinsam mehr erreichen
Foto: © goodluz – Fotolia.com

Tendenziell gehen dann Menschen, die ein Hobby, eine Einstellung oder irgend eine für sie wichtige Gemeinsamkeit teilen, sehr schnell zusammen.

 

Persönliche Schutz-Mechanismen und Passion

Wenn also durch die erkannte Gemeinsamkeit sehr schnell eine „emotionale Bindung“ entsteht, kann auch der übliche Schutzwall reduziert werden.

Das Ergebnis sind wesentlich offenere Gespräche, echtes Brainstorming, gesteigerte Kreativität (man traut sich mehr und ergänzt sich.. das „WIR“ gewinnt).
Ich erlebe passioniert oder begeistert (mit Herzblut dabei) agierende Menschen meist dann, wenn die sich im Umfeld wohl fühlen, wenn es keine Bedenken gibt ausgelacht, abgewertet oder für „naiv“ gehalten zu werden. Das ist im professionellen, hierarchischen Strukturen nicht so einfach – zu schnell kann man mit einer Aussage das „Gesicht“ verlieren.

 

Fazit:

Social Media ist keine kurzfristige Leistungssteigerung, es bedarf einem Kulturwandel, einer relative hohen unternehmerischen und persönlichen Investition – man muss verstanden haben, warum man es will und dann aktiv / auf allen Ebenen / daran arbeiten. Meist müssen auch Regeln und Vorgaben in Frage gestellt werden, Vereinbarungen überprüft und angepasst werden.

Kosten vs. Nutzen
Kosten vs. Nutzen aber mit Weitsicht
Foto: © momius – Fotolia.com

Unternehmen, die das mit dem notwendigen Respekt, Lernfähigkeit, Offenheit und Durchhaltevermögen schaffen, werden sicher den heutigen und den Anforderungen von Morgen wesentlich besser gegenüber stehen. Vor Allem aber wird das Unternehmen zufriedenere Mitarbeiter haben, die wieder einen Sinn in Ihrer Arbeit sehen (sie bekommen jetzt vielseitige Rückmeldung) und dafür bereit sein werden die berühmte „Extra Meile“ zu gehen.
Dafür werden sie auch durch Anerkennung und Motivation (die dann nicht mehr nur monetär sein muss) belohnt.

Von unseren Führungskräften wird dabei heute sehr viel verlangt – gleichwohl sind es genau solche Aufgaben, die eine gute Führungskraft sichtbar werden lässt. Situationen zu analysieren, Erfahrungen sammeln und dann begründete Entscheidungen treffen sowie diese dann umzusetzen / dafür einzustehen.

Wichtig dabei ist jetzt jedoch, das Gesamtbild und einen längerfristigen Zeitraum im Blick zu haben – und dazu brauchen sie Unterstützung von der Unternehmensführung (z.B. neue Werte, Zielvereinbarungen, Code of Conduct…)

Ich persönlich finde eine solche Zukunft äußerst erstrebenswert und werde meinen Beitrag dazu sicher weiter leisten…

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4 Antworten

  1. […] damit ein paar Denkanstöße geben… vielleicht hilft auch ein etwas älterer Post weiter: Link change, e20, entrepreneurship, führung, Gesellschaft, manager, managerfragen, risiko, web20, […]

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